Bericht vom 10. und 11. Tag der Vaishnava Pilgerreise durch Südindien:
Nach der Einweihungszeremonie für den Giridhar Dham Ashram in Vrindavan (alle Fotos dazu gibt es hier) ging es am Montag, 5. Dezember 2016, für Guruji und einige Devotees direkt weiter auf eine exklusive Vaishnava Pilgerreise durch Südindien.
Vandhanananda schrieb dabei einen Bericht auf Englisch für den internationalen Blog (Facebook). Hier die deutsche Übersetzung seines 10. und 11. Eintrags, mit dem Vandhan uns an den Erfahrungen der Reisegruppe teilhaben lässt:
Tag 10:
Jai Gurudev!
Heute morgen gingen wir nach dem Frühstück an der Küste entlang zum Arulmigu Ramanatha Swami-Tempel im Herzen von Rameshwaram. Wir nahmen uns Kleidung zum Wechseln mit, da wir vor dem Tempelbesuch noch im Ozean badeten.
Ähnlich dem Baden in einem heiligen Fluss ist es Tradition im Wasser unterzutauchen, da angenommen wird, dass dies unsere Sünden wegspült. Zudem ging Guruji mit uns ins Wasser, und es war erfrischend und machte Spaß nach so vielen Tagen in der heißen Sonne ein Bad zu nehmen. Nach dem Bad wechselten wir unsere Kleidung; alle versuchten, eine verborgene Ecke am Straßenrand zu finden. ; ) Dann gingen wir in den Tempel.
Die Shiva-Deity blieb bis zum heutigen Tag erhalten und wird im antiken Tempel verehrt. Der Anblick des Jyotir-Lingam war staunenswert. Wir konnten ihn deutlich sehen und Darshan bekommen. Er ist im Vergleich zur Größe des Tempels – einer langen Halle – nur klein. Wir erhielten Vibhuti und besuchten auch die nahegelegenen Schreine von Parvati und Hanuman.
Wir gingen wieder hinaus und tätigten einige kleine Einkäufe auf dem Weg zurück zum Strand. Guruji probierte eine Conch aus und kaufte sie.
Wir folgten Gurudev in den SitaRam-Baba Ashram. Er traf sich mit SitaRam-Baba, und sie unterhielten sich sehr herzlich. Leute aus diesem Ashram erzählten uns einige Geschichten – zum großen Vergnügen jener, die die Sprache verstehen konnten. Dieser Ashram hilft den Kindern der Fischer: sie haben für sie eine Schule eingerichtet und kümmern sich darum, dass sie für den Unterricht abgeholt werden. Guruji erhielt zwei Reliquien von SitaRam-Baba, eine von ihm selbst und eine von seinem Guru BajrangDas-Baba, dessen Samadhi auch dort ist.
Wir gingen zum Hotel zurück und aßen zu Mittag.
Der Nachmittag war frei, bis wir zum Kirtan- und Bajan-Singen wieder mit Gurudev in der Banketthalle des Hotels zusammentrafen. Glücklich sangen wir etwa eine Stunde lang den Namen Gottes. Zum Schluss gab es noch Arati für Giridhari Gopal.
Jai Gurudev! ❤
Tag 11:
Jai Gurudev!
Wir sind noch im selben Hotel, an der Küste von Rameshwaram. Dies ist die zweitletzte Station auf dieser Pilgerreise. Danach besuchen wir nur noch den Meenakshi-Tempel in Madurai und kehren dann nach Hause zurück zum Weihnachtsfest.
Heute morgen gingen wir zu einem weiteren göttlichen Ort, der mit dem Avatar Rama in Verbindung gebracht wird. Es handelte sich um eine Tempelanlage in der Vibhishana, Ravanas Bruder, Zuflucht gesucht und sich Rama hingegeben hatte. Ursprünglich wollten ihm die Varanas (Ramas Affenarmee) seine Bitte abschlagen und ihn töten. Doch Rama schaltete sich ein und beschenkte die Welt mit Seinem berühmten Schwur, dem Charama Shloka, in welchem Er schwört, alle zu beschützen, die sich zu Seinen Füßen hingeben (was das wichtigste Ziel aller Vaishnavas ist – ebenfalls behandelt in Vers 66 im 18. Kapitel von Krishnas Bhagavad Gita – wir haben es auf dieser Tagestour zu chanten geübt). Als Antwort auf diese Hingabe beschloss Rama, Vibhishana zum König von Lanka zu ernennen.
Guruji kam ein wenig später in den Tempel; wir erhielten den Darshan von Ramas Murti und verbrachten etwas Zeit auf dem Balkon. Von dort konnten wir die Stadt Rameshwaram sehen, eine farbenprächtige Ansammlung von Gebäuden am Horizont, deren Wahrzeichen der wunderbare Tempelturm des Arulmigu Ramanatha Swami ist.
Danach besuchten wir einen Ort namens Dhanushkod Yi, wo die „Ramas-Brücke‟, die sich 33 Kilometer bis nach Sri Lanka hinzog, tatsächlich anfing. Heute sind nur die Ruinen eines ehemaligen Fischerdorfes zu sehen, das 1964 von einem Tsunami komplett zerstört wurde. Äußerlich betrachtet gingen wir durch eine Geisterstadt, aber im Inneren konnten wir uns mit dem Ramayana, das von Rama und Seiner Bedeutung erzählt, verbinden. Wie schon erwähnt bestand diese Brücke aus schwimmenden Steinen, denn der Ozean war von Gott selbst gezwungen worden, sie der Mission des Avatars zuliebe zu tragen. Deshalb können wir diese schwimmenden Steine heute noch finden und bestaunen. Wir probierten sie sogar aus, indem wir versuchten, sie ins Wasser zu stoßen, um zu sehen, wie lange sie dem Druck und dem Gewicht standhalten würden. Dann fuhren wir den Weg, den wir durch die Dünen entlang der Küste gekommen waren, mit speziellen Geländewägen wieder zurück.
Wir badeten mit unserem geliebten Gurudev im Ozean. Es war wieder so erfrischend, und so eine große Freude, dort mit Ihm im indischen Ozean zu sein, und in Seiner Gegenwart entspannen zu können. Die Sonne war sehr intensiv, deswegen blieben wir nicht allzu lang dort, sondern kehrten lieber ins Hotel zurück, um eine Kleinigkeit zu essen. Der Nachmittag und der Abend waren wieder frei. Einige gingen einkaufen oder schwimmen, während andere es vorzogen, im Hotel zu bleiben und auszuruhen.
Alles Liebe, Jai Gurudev! ❤