15. April 2020

FRAGEN & ANTWORTEN LIVE AUS DEUTSCHLAND
SHREE PEETHA NILAYA ASHRAM

In diesem satsang beantwortet Paramahamsa Vishwananda Fragen darüber, ob man um Heilung oder um Akzeptanz beten soll, Fragen über Konkurrenz auf dem spirituellen Weg, über das Chanten der Asuras und über das Wesen des Dienens.

 

Jai Gurudev, alle zusammen! Willkommen zurück!

Heute ist nicht wirklich viel los, also gehen wir direkt zu den Fragen über.

Was ist das richtige spirituelle Verständnis von Krankheiten und körperlichen Schmerzen? So viele Menschen suchen nach Heilung oder bitten Gott, sie zu heilen. Ist das richtig oder geht es darum, Krankheiten und Schmerzen zu akzeptieren?

Nun, es ist natürlich, sich zuerst um die Heilung des Leidens zu bemühen. Wenn man Schmerzen oder bestimmte Krankheiten hat, ist es ganz normal, nach einem Heilmittel dafür zu suchen. Andernfalls musst du die Schmerzen ertragen. Wir können sagen: „Ja, akzeptiere den Schmerz.“ Aber fühlst du dich dabei wohl oder genießt du den Schmerz? Nun, es gibt einzelne Menschen, die Schmerz im Leben genießen. Aber ich glaube, niemand mag es wirklich, Schmerzen zu haben oder unglücklich zu sein, weil bei Schmerzen dein inneres Sein unglücklich ist. Und wenn du unglücklich bist, glaubst du, dass du dann alles genießen kannst, das Leben genießen kannst? Nein, du genießt es nicht. Du fühlst dich nicht glücklich. Nichts, auch nicht das Wunderbarste und Freudigste, erscheint dir dann glücklich. Wenn du Schmerzen hast, ist es also ganz natürlich, dass du Hilfe suchst, um diesen Schmerz oder diese Krankheit loszuwerden. Daran ist nichts Falsches.

Im Laufe der Jahrhunderte gab es sogar Götter und Heilige, die große medizinische Helfer waren, zum Beispiel Lord Dhanvantari, der eine Inkarnation des Herrn selbst ist. Er ist der Herr der Medizin, der Herr der Kräuter, der uns in gewisser Weise zeigt, dass wir selbst auf uns aufpassen müssen, wenn wir wirklich frei sein wollen.

Wir können nicht richtig glücklich sein, wenn wir Schmerzen haben, oder? Diejenigen, die das transzendiert haben, die können natürlich das wahre Glück in ihrem eigentlichen Wesen finden. Wie ich bereits vor einigen Tagen erwähnte, hatte Ramana Maharshi große Schmerzen, aber dennoch erkannte er, dass er der große Zeuge im Inneren war, der das Leben im Äußeren beobachtete. Aber nicht jeder ist Ramana Maharshi.

Es ist normal, dass du den Rat und die Hilfe von Ärzten suchst in dem Wissen, dass Gott dir auch durch sie hilft. Und jetzt zurück zur Frage: Wenn du den Schmerz akzeptieren und aus ihm lernen kannst, dann bist du sehr stark. Dann solltest du das tun. Dann kannst du wie Ramana Maharshi Zeuge sein, es wirklich erleben und darüber hinausgehen und dich nicht an das Äußere binden. Aber wie lange würdest du das aushalten? Sei also vernünftig und benutze deine Logik ein wenig. Gott hat dir ein Gehirn gegeben. Er hat dieses Gehirn auch anderen gegeben, damit sie dir helfen können. Warum quälst du dich also selbst?

Weißt du, ich nehme nicht gerne Medikamente, aber manchmal wache ich morgens auf und habe schreckliche Kopfschmerzen. Natürlich sage ich: „Okay, das geht vorbei“, aber es hält trotzdem den ganzen Tag an und wird immer heftiger. Letztendlich beschließe ich: „Gut, ich nehme einfach eine Tablette“, und ich habe schnell Erleichterung. Warum sollte man sich also den ganzen Tag lang quälen, bis man schließlich sagt: „Ja okay, nun nehme ich das Medikament.“ Ich hätte das Medikament schon morgens nehmen können, als ich die Kopfschmerzen spürte, dann hätte ich den ganzen Tag lang keine Kopfschmerzen gehabt.

Wenn du also das Gefühl hast, dass du den Schmerz, den du durchmachst, akzeptieren kannst, und wenn du Schmerzen sehr genießt, dann ist das deine Entscheidung im Leben. Aber ich weiß nicht, ob sich jemand wirklich darüber freut, Schmerzen zu haben. Es liegt also ganz bei dir.

Und welche Krankheit oder Schmerzen man auch durchmacht, es ist natürlich auch sinnvoll, sich anzuschauen, was man daraus lernen kann. Es geht darum zu verstehen: „Warum habe ich das?“ Aber das können wir auch entdecken, ohne Schmerzen auszuhalten.

Man muss zudem darauf achten, was man isst und wie man denkt, denn all dies spielt bei den meisten Krankheiten eine wesentliche Rolle, insbesondere unser Verstand, der mit so vielen Dingen beschäftigt ist. Die Medien füllen jeden mit so viel Negativität an. Wenn du dich ständig mit negativen Dingen beschäftigst, glaubst du, dass dann das Ergebnis positiv sein wird? Nein, es wird nicht positiv sein, es wird negativ sein. Und diese Negativität spiegelt sich zuerst in deinem physischen Körper wider, und sie wird sich auf den schwächsten Punkt in deinem Körper auswirken. Wenn wir negative Dinge sehen und hören, beeinflusst das unser Gehirn. Natürlich nehmen wir im Laufe des Tages all diese Dinge auf. Wir nehmen von links und von rechts etwas auf, wir hören zu, wir überlegen, wir denken nach, wie etwas ist, und all diese Dinge. Was geschieht mit unserem Verstand? Unser Verstand muss es verarbeiten.

Man sagt, dass der Verstand 100.000 Gedanken pro Tag verarbeiten kann. Das bedeutet, dass dein Verstand im Schlaf immer noch all das verarbeitet, was du tagsüber aufgenommen hast – aufgenommen mit deinen Sinnen, mit deinen Augen, mit deinen Ohren -, und auch, was du gegessen hast usw. Was passiert also, wenn der Verstand überlastet wird? Wenn er überlastet ist, muss er irgendwie darauf reagieren. Dann wird er fokussiert und an einen bestimmten Punkt gelenkt: an deine Schwachstelle. Wenn dann diese Schwachstelle in deinem Körper zu reagieren beginnt, fängst du an nachzudenken, du gerätst in Panik und beginnst, dir Zeit zu nehmen für dich selbst. An diesem Punkt sagt dir der Körper: „Jetzt ist es Zeit, sich auszuruhen.“

Auf Mauritius kam einmal ein Mann zu mir… zu dieser Zeit gab es noch keine Devotees oder so etwas. Er kam sogar oft. Er war ziemlich jung und arbeitete sehr viel, er war ein wirklich hart arbeitender Mensch. Ich erinnere mich, dass ich einmal zu ihm sagte: ,,Hör zu, du arbeitest zu viel. Du solltest wirklich etwas langsamer machen und dich auch ein wenig entspannen.“ Und wenn man so etwas zu jemandem sagt – Menschen, die ständig beschäftigt, beschäftigt, beschäftigt sind, wollen das nicht hören. Natürlich hören sie es, aber sie nehmen es nicht auf. Und ein paar Tage später hatte er einen Schlaganfall. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden, und dort erklärte ihm der Arzt: ,,Hör zu, dein Herz … es lastet zu viel Druck auf dir.“ Das hatte ich ihm schon vorher gesagt, aber er hat nicht hingehört. Wenn es jedoch von einem Arzt kommt, reagiert man natürlich darauf, aufgrund seines Titels.

Man muss also auch lernen, auf seinen Körper zu hören, seinen Körper zu beobachten und wahrzunehmen, was er signalisiert. Wenn man anfängt, auf die Botschaften des Körpers zu hören, dann kann man wirklich erfahren, was man ändern muss. Dabei lernt man vor allem, welche Art von Nahrung man essen soll. Wegen der derzeitig herrschenden Ausgangssperre essen heutzutage viele einfach Junk Food, Tiefgefrorenes oder Essen aus Dosen.

Krishna erläutert in der Bhagavad Gita, Kapitel 17, V. 8, 9, 10: Es gibt die drei Arten von Nahrung: sattvische Nahrung, rajasische Nahrung und tamasische Nahrung. Die Nahrung beeinflusst den physischen Zustand des Menschen. Und ebenso wirkt sich auch die innere Haltung aus, die wir beim Verzehren der Nahrung haben. Wir nehmen das oft nicht so wichtig und denken: ,,Okay, es sind ja nur Nahrungsmittel, lasst uns also essen und einfach den Magen füllen.“ Und das ist dann alles. So denken viele Menschen.

Aber mit welcher Einstellung wir die Nahrung zu uns nehmen, ist sehr wichtig. Deshalb opfern die Devotees die Speisen zuerst dem Herrn, indem sie das Essensgebet sprechen. Wenn sie die Nahrung mit dem Essensgebet darbringen, wird das Essen zu prasad, es wird zum Opfer für den Herrn. Dann weiß der Devotee, was immer er isst, es ist prasad und dieses prasad trägt eine gewisse Energie in sich. Der Geist richtet sich darauf aus, und man nimmt eine gewisse Veränderung im Inneren wahr. Also ist prasad nicht die gleiche Art von Nahrung, die andere Menschen zu sich nehmen.

All diese Dinge haben mit unserer Gesundheit zu tun. Wenn wir uns um unsere Gesundheit bemühen, für unseren Körper sorgen, der ein Tempel Gottes ist, dann können wir uns mit Freude auch um unseren spirituellen Weg kümmern. Denn wenn wir Schmerzen in unserem Körper haben, können wir uns nicht wirklich auf unsere sadhana konzentrieren, können wir uns nicht wirklich auf unser japa konzentrieren, können wir uns nicht auf unsere Meditation konzentrieren, weil wir ganz auf diesen Schmerz fixiert sind.

Kümmere dich also um deinen Körper. Aber sorge zuerst dafür, deinem Verstand die richtige Nahrung zuzuführen. Es ist sehr, sehr wichtig, womit du deinen Verstand nährst.

Ist das Gefühl von Konkurrenz eine positive Eigenschaft, die uns hilft, auf dem spirituellen Weg voranzukommen, oder ist es mit Neid verbunden und wird deshalb als negativ betrachtet?

Nun, wenn wir in Wettbewerb stehen, müssen wir dasselbe Niveau oder denselben Standard haben. Du solltest nur mit jemandem konkurrieren, der auf demselben Niveau ist wie du. Wenn du jemanden hast, der auf derselben Stufe steht wie du, dann kannst du mit ihm in einen Wettbewerb treten.

Zunächst möchte ich sagen, dass jede Art von Konkurrenz zwischen den Devotees eine negative Sache ist. Aber gleichzeitig will ich hinzufügen, dass sie auch ein Impuls sein kann, der einen weiterbringt. Denn wenn jemand dich inspirieren kann … Nehmen wir an, du konkurrierst mit jemandem. Natürlich besteht dann eine gewisse Eifersucht, du möchtest an dieser Stelle sein, möchtest dieses Niveau erreichen. Aber diese Art von Eifersucht ist keine schlechte Eifersucht, denn sie kann dich auch dazu anregen, aufzuwachen und weitere Fortschritte zu machen. Und in diesem Fall ist es kein Wettbewerb, sondern wird zu einer Inspiration durch die andere Person. Wenn sie dich auf diese Weise inspiriert, wird dich das stets voranbringen.

Aber wenn du das Gefühl hast: ,,Okay, ich bin eifersüchtig“ und Ärger in dir verspürst, aber keine Inspiration, dann ist das nicht gut. In diesem Fall solltest du die Art und Weise, wie du die Dinge wahrnimmst, wirklich verändern. Denn dann entstehen Neid und Eifersucht und das Ergebnis davon ist Verärgerung. Wenn du ärgerlich wirst, willst du kämpfen. Wenn du kämpfst, gibt es kein Ende des Kampfes, denn du wirst etwas sagen, die andere Person wird ebenfalls etwas sagen, und es wird wie ein Pingpong sein, peng, peng, peng, peng. Dann wird es nie eine wirkliche Verständigung geben.

Der beste Weg ist also, sich von anderen inspirieren zu lassen. Wenn du siehst, dass jemand etwas hat, von dem du profitieren kannst, um auf deinem spirituellen Weg voranzukommen, dann nimm das als Inspiration und schreite voran. Nimm dir das einfach als Vorbild. Das wird dir auf deinem spirituellen Weg viel mehr helfen, als einfach zu sagen: ,,Ich bin eifersüchtig“ und: ,,Weißt du, diese Person ist so und so.“ Inspiration kann überall und in jedem stecken. Du musst nur lernen, das Positive in den Dingen wahrzunehmen. Schau, wenn du das Positive in den Dingen siehst, dann kann dich das wirklich anspornen. Eigentlich kann dich alles inspirieren. Sogar in einer Diskussion, in der du feststellst, dass du neidisch und eifersüchtig bist, kannst du anfangen, diesen Neid und diese Eifersucht zu untersuchen: Warum bist du neidisch auf jemanden? Warum bist du eifersüchtig auf jemanden? Weil es einen Drang in dir gibt, dich zu verbessern! Wenn diese Person weiter fortgeschritten ist, dann ist das natürlich eine Anregung. Deshalb bist du eifersüchtig darauf. ,,Warum kann sie es und ich nicht?“ Das bedeutet, dass du dein Bestes versuchen kannst, um besser zu werden. Wenn du dein Bestes gibst, um weiterzukommen, dann wird es in dir zu einer Inspiration. Es treibt dich dazu an, voranzugehen und selbst besser zu werden.

Als du von Konkurrenz gesprochen hast, habe ich deshalb gesagt, dass man sich dafür auf demselben Niveau befinden muss. Man kann nicht konkurrieren, wenn einer höher und der andere tiefer steht. Was wäre das für ein Wettbewerb? Das wird nie funktionieren. Man muss auf derselben Stufe sein.

Wenn dich also etwas oder jemand eifersüchtig macht, erhebe dich auf sein Niveau, nimm es als Anregung. Dann wirst du sehen, dass es keinen Grund für Konkurrenz gibt. Du musst dich nur inspirieren lassen, um diese Ebene zu erreichen.

Viele Geschichten erzählen von Asuras, die seit Tausenden von Jahren die göttlichen Namen chanten, um eine Gunst zu erhalten. Warum reinigt sie das Chanten nicht und transformiert ihre dämonischen Qualitäten?

Es ist wahr, dass das Chanten des göttlichen Namens einen selbst befreit. Tatsächlich ist es aber so, dass die Asuras einen Zweck verfolgen. Sie chanten, weil sie etwas haben wollen. Sie wollen nicht Bhagavan.

Schau, wenn ein Devotee chantet, ist er völlig in den Dienst für den Herrn selbst vertieft, nicht wahr? Er chantet nicht und sagt: ,,Okay, ich will etwas von Ihm, deshalb chante ich.“ Vergiss vorerst die Asuras, denn es gibt auch viele Menschen auf der Welt, die zwar chanten, aber sie chanten für etwas. Sie tun es mit einer bestimmten Absicht dahinter: Sie wollen etwas von Gott. Wenn sie etwas von Gott wollen, gehen sie zu einem Priester, einem sadhu oder einem Heiligen und sagen: ,,Bitte gib mir ein mantra. Ich möchte ein Kind haben, bitte gib mir dafür ein mantra. Ich will reich werden, bitte gib mir ein mantra. Ich will eine gute Arbeit haben, gib mir dafür ein mantra.“

Solche Leute findet man sehr oft. Sie gehen umher und bitten um mantren. Und natürlich glauben sie daran, dass das mantra ihre Wünsche erfüllen wird. Also chanten sie dieses mantra für eine bestimmte Zeit oder eine bestimmte Anzahl von Wiederholungen, damit sie bekommen, was sie wollen. Ihr Bestreben ist es, das zu erhalten, worum sie bitten, also beten und chanten sie für dieses spezielle Ziel.

Dasselbe gilt für die Asuras. Sie chanten die göttlichen Namen, sie chanten das mantra, aber für einen bestimmten Zweck. Für sie ist ihr Ziel so etwas wie „Ich will mächtig sein“. Nimm als Beispiel Hiranyakashipu. Zuerst bat er Brahmaji: ,,Ich möchte unsterblich sein.“ Brahmaji antwortete: ,,Nun, die Essenz ist unsterblich, aber physisch unsterblich zu sein, ist den Devas vorbehalten.“ Aber dann bat er darum: ,,Ich kann weder von irgendeinem Tier, noch von Menschen oder Devas getötet werden. Ich kann weder drinnen noch draußen, weder oben noch unten getötet werden“ und vieles mehr. Die Asuras hatten also ein bestimmtes Ziel. Sie wollten mächtig werden, nur um ihre Arroganz zu zeigen. Sehr oft werden Menschen mit asurischen Qualitäten sehr reich und zeigen ihre Macht, die Macht der Kontrolle. Sie glauben, dass sie mit ihren Milliarden alles kontrollieren können und dass sie tun können, was sie wollen. Aber das ist genau dasselbe wie bei den Asuras, die ihre Macht zeigen. Ihr Ziel ist nur das. Und wenn das ihr einziges Ziel ist, können sie nicht geläutert werden.

Wenn wir uns also diese Asuras ansehen, können wir sagen: Ja, auf eine Art und Weise können sie nicht gereinigt werden. Aber auf eine andere Weise werden sie ja indirekt gereinigt, weil es Bhagavan selbst ist, der hinabsteigt, um sie zu befreien. Das ist schon eigenartig. Bhagavan verlässt Vaikuntha, kommt herab und inkarniert, um sie zu befreien. In gewisser Weise ist ihr Ziel auch nicht schlecht. Aber eigentlich sollte man sie nicht als Vorbild nehmen, denn ihr Ziel ist nur auf Name, Ruhm und Macht beschränkt, und das bringt sie an eine Grenze.

Wenn ein Devotee chantet, wenn er betet, macht er seine sadhana. Wenn du dich als Devotee betrachtest, geschieht alles, was du tust, zum Wohlgefallen des Herrn. Du chantest den Namen nicht für dich, du chantest den Namen, so dass Er sich dir offenbaren kann.

Der Geist der gopis war ganz vertieft in das Gedenken an Lord Krishna. Was auch immer sie taten, es ging nur um Krishna. Ihr Ziel war Krishna. Was ist dein Ziel? Das ist wichtig. Als Devotee müssen die Lotusfüße des Herrn dein Ziel sein, nichts anderes. Wenn es etwas Materielles ist, bekommst du natürlich auch materielle Dinge. Aber Krishna sagte: „Wer sich Mir hingibt, um den kümmere Ich Mich.“ Wenn du Ihn hast, der die Quelle von allem ist, dann wirst du mit einem klaren Geist ebenfalls diesen Zustand erreichen.

Also, wenn die Asuras chanten, ist ihr Chanten aufrichtig. Aus diesem Grund kam auch Lord Shiva, als sie zu Lord Shiva chanteten (zum Beispiel Bhasmasura). Das bedeutet, dass ihre Bitten vollkommen echt sind. Schau, wenn sie nicht völlig aufrichtig, nicht zielgerichtet bitten würden, glaubst du, dass Lord Shiva gekommen wäre? Nein, das wäre er nicht. Es gab viele Prüfungen, aber sie blieben stark. So ist es bei allen Asuras, wie zum Beispiel Ravana usw.

Weißt du, es gibt einen schönen Vers im Ramayana. Nachdem Ravana Sita nach Lanka entführt hatte, wollte er Sita natürlich zur Frau nehmen. Ravanas Frau, Mandodari, sagte zu Ravana: ,,Hör zu, du gibst dein Bestes, um Sita zu beeindrucken, warum nimmst du nicht einfach das Aussehen von Rama an und gehst zu Sita?“ Da wurde Ravana wütend und sagte: ,,Du Närrin! Wie kannst du so etwas sagen?! Wie könnte ich durch meine mayavi-Kraft eine Gestalt annehmen, bei der durch das bloße Denken an Ihn sogar die Devas und sogar Lord Shiva in Glückseligkeit versinken? Wie kannst du mir raten, eine Erscheinung anzunehmen, bei der auch mein Geist, bei der auch ich in mir eine solche Glückseligkeit verspüre, wenn ich bloß an Ihn denke, sogar wenn ich verärgert an Ihn denke?“

Stell dir vor, dies kommt aus dem Mund von Ravana selbst! Stell dir seine Geisteshaltung vor: Er war gedanklich so von Rama besessen, dass in seinem Kopf nur Rama war, sonst nichts. Deshalb sagte er, bevor er starb: ,,Ich bin gesegnet, zu Deinen Lotusfüßen sterben zu dürfen.“

Wenn wir uns diese Asuras ansehen, als sie im Sterben lagen, starben sie alle wie Hiranyakashipu: Der höchste Herr kam herbei, um ihn zu befreien. All diese Asuras starben mit dem Blick auf Lord Krishna. Als Krishna jung war, wurden alle Dämonen von ihm befreit. Sogar Ravana. Beim Meditieren streben sie natürlich nach Macht, aber hinter diesem Ziel wissen sie tief in ihrem Inneren, dass der Herr selbst kommen und sie befreien muss. Sie werden durch die Berührung von Ihm vollständig befreit. Als sie chanteten und ein Ziel anstrebten, erkannten sie tief in ihrem Innern, dass alles, was sie tun, dazu dient, die Füße von Sriman Narayana zu erreichen, und dass Sriman Narayana selbst kommen wird.

Wenn die Asuras das tun konnten, stelle dir dann erst einen Devotee vor, der ganz ausgerichtet ist auf dieses ständige Erinnern und die Versenkung des Geistes in den höchsten Herrn. Welche Art von Transformation geschieht mit deiner Seele?

Was ist das Wesen des Dienens und wann wissen wir, dass wir wirklich dem Meister dienen? Können zum Beispiel zwei Personen die gleiche puja ausführen, aber die eine dient und die andere nicht?

Nun, es geht um eine Haltung des Dienens. Schau, es können hundert Leute dasselbe tun, aber eben mit derselben Einstellung, nämlich dem Meister zu dienen. Woran denkst du, während du dienst? Vorhin haben wir über Konkurrenz gesprochen. Während du dienst, sollte es keinerlei Wettbewerb geben. Du solltest mit ganzem Herzen dienen. Und es können ein- oder zweihundert Menschen sein, die ein und derselben Sache dienen, auch wenn sie gemeinsam puja machen. Aber mit welcher Haltung geschieht das? Niemand weiß, was in den Köpfen der Einzelnen vorgeht. Was du im Außen als Dienst tust, ist eine Sache. Doch was ist der wirkliche Dienst, den du erbringst? Wahrer Dienst wird mit ganzem Herzen getan. Und natürlich ist dieser wahre Dienst nur dem Meister und Gott bekannt, dem guru und Gott.

Welchen Dienst du auch immer vor Augen hast und wie viele Menschen diesen Dienst tun, es muss die Haltung des Dienens vorhanden sein. Sonst ist es nutzlos. Es nützt nichts, wenn du dienst, es aber mit einer anderen Einstellung tust oder das Gefühl hast: ,,Oh, dieser ist besser als ich, er macht es besser als ich.“ Nein, du kannst auch besser sein, lerne es einfach und mach es richtig. Das Wichtigste ist, mit welcher Einstellung du dienst. Es geht nicht um einen Wettbewerb oder darum, wie viele Menschen dienen.

Wenn wir über das Dienen sprechen: Jeder Devotee, jeder Einzelne von uns ist hier als Dienender. Wir sind Diener des höchsten Herrn. Das dürfen wir nicht vergessen. Wir sind hier, um zu dienen, wir sind hier, um Sein Licht zu verbreiten, um Seine Liebe und Seine Lehre an alle weiterzugeben. Und wenn man das mit Liebe tut, es einen glücklich macht, einfach zu dienen, und wenn man den Drang verspürt: ,,Ja, das möchte ich jemand anderem schenken, ich möchte dienen“, dann kann alles Dienen sein. Dein Leben selbst wird zum Dienst. Jeder Augenblick deines Lebens kann ein Dienst zu den Füßen des guru und Gottes sein. Wann immer du dienst, achte also darauf, wo dein Geist ist, was das wirkliche Ziel ist und wem du dienst.

Ihr alle dient dem Meister, also erfreut euch einfach an diesem Dienst. Das ist es, was du tun musst: Genieße es, dem Meister zu dienen. Aber wenn man vergisst, dass man dem Meister dient, dann übernimmt das Ego die Führung, dann entsteht Stolz. Wenn Ego und Stolz zusammenkommen, wird man eine sehr reizbare Person und kann dann nicht mehr dienen. Denke daran, wenn du dienst, dann muss der Dienst aus Liebe geschehen.

Und natürlich motiviere alle dazu, ebenfalls zu dienen. Denn das ist es wirklich, was bei dir selbst und bei anderen die größte Freude auslöst. Wenn man andere Menschen glücklich macht, kann man auch Gott wirklich glücklich machen. Denke daran: Dienst geschieht mit Liebe!

Jai Gurudev!

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