SATSANG IN PUNE, INDIEN

  1. NOVEMBER 2017

Auf einer Pilgerreise mit Paramahamsa Vishwananda in Pune, Indien, erklärte Gurudev während eines Satsangs die wahre Bedeutung einer Pilgerreise:

Jai Gurudev,

Yatras (Pilgerreisen) sind wirklich sehr wichtig. Sagen wir, ihr geht nach Dehu, ihr geht nach Alandi, Rameshwaram, all diese Orte sind sehr energetisierende Orte. Ihr denkt: „Ja, ich werde Dnyaneshwar Maharaj sehen, ich werde Shirdi Baba sehen“. Aber eigentlich müsst ihr nicht dorthin gehen, um sie zu sehen! Auch hier, während ihr sitzt und wir über sie sprechen, hören sie uns, wisst ihr. Wir müssen nicht nach Dakshineshwar gehen, um Maha Kali zu sehen. Sie ist hier!

Es ist wichtig, auf Pilgerreisen zu gehen, um die Tür des Geistes zu öffnen.

Paramahamsa Vishwananda

Aber um des Verstandes willen ist es wichtig, auf Reisen zu gehen. Denn wenn man immer in der gleichen Umgebung bleibt, kann es zu einer Überlastung im spirituellen Sinne kommen. Es ist so, als ob man sich in einem Raum einschließt, ohne die Tür und die Fenster zu öffnen. Was passiert dann? Die Luft wird muffig, und nach einiger Zeit beginnt man zu ersticken, man wird paranoid und so weiter. Manchmal ist es also wichtig, auf Pilgerreisen zu gehen, um die Tür des Geistes zu öffnen. Wenn man die Tür des Verstandes öffnet, kann frische Luft hineingelangen, und wenn man auf Pilgerreisen geht, passiert dasselbe. Wenn man auf Pilgerreisen geht, sieht man dort einfach nur eine Deity. Wenn man zum Ort des Heiligen Dnyaneshwar geht, sieht man dort nur einen kleinen Stein, nicht wahr? Tatsächlich aber ist dort eine endlose Säule aus Licht. An jedem dieser Orte (Tulja Bhavani und so weiter) sind Säulen des Lichts, Säulen der positiven Energie, Säulen der Gnade. Und diese Bilder sind lediglich eine Vortäuschung des Äußeren.

Seht ihr, ihr habt einen Verstand und werdet von den Sinnen beherrscht. Eure Sinne verstehen nur etwas, das sichtbar ist. Da eure fünf Sinne begrenzt sind, werden sie nur etwas verstehen, das begrenzt ist. Aber die Sadhus und die Heiligen sehen andere Dinge. Wie in Tulja Bhavani: Die Energie da ist völlig anders als an anderen Orten, weil die Bhavani-Energie dort präsent ist. Die Gnade von Ma Bhagavati ist dort. Wenn ihr nach Vrindavan geht: Die Gnade von Krishna Bhagavan ist Prem, und sie ist dort. Wenn ihr Banke Bihariji Maharaj seht, weckt das einen ganz anderen Bhav in euch. Wenn ihr nach Pandharpur geht: Es ist derselbe Herr, aber das Bhav ist anders. In Vrindavan ist Er eine andere Person; in Pandharpur ist Er eine andere Person. Und das könnt ihr fühlen.

Als wir jetzt in Pandharpur eintraten, sagte ich zu einer Mataji: „Hey, in Vrindavan ist Er ein anderer (Typus)! Der Bhav, das Gefühl ist anders. Hier ist Er ein anderer! Und es ist wahr. Das Gefühl von Pandharpur und das Gefühl von Vrindavan ist jeweils völlig verschieden, aber es ist derselbe Herr. Die Energie, die Er dort hinterlassen hat, die Energiesäule, die Er dort zurückgelassen hat, ist ein anderer Bhav der Energie.

Auf jeder Pilgerreise geht man durch einen Lichtvorhang, und alle Batterien in einem selbst werden aufgeladen.

Paramahamsa Vishwananda

Wenn man sich in der Welt der Sorgen, Probleme und so weiter befindet, wird der Akku schwächer. Je länger man so weitermacht, desto weniger fühlt man. Oh, wie müde fühlt man sich, weil die geistige Batterie in einem immer schwächer wird. Aber wenn ihr auf Pilgerreise geht, dann singt ihr, ihr macht eure Puja, ihr macht eure Sadhana, und ihr verbindet euch wieder, ladet euch auf. Wenn man pilgert, bekommt man eine spirituelle Aufladung, und sehr oft merkt man es gar nicht, weil man einfach nur schnell weiterläuft.

Swamiji sagt: „Schnell, schnell, schnell! Raus, raus!“

Es ist nicht wie in den Kirchen in Europa, wo man vor Mutter Maria sitzt: „Wann wirst du vor mir erscheinen?“, und solange Sie nicht erscheint, bewegt man sich nicht. Oder man wird müde und hungrig und geht nach Hause. Hier hingegen geht man einfach durch, schnell, schnell. ‚Bhagavan, Du hast mich gesehen, ich habe dich gesehen…glücklich…bye!‘ Und die ganze Zeit sagt Swamiji: „Raus, raus!“

Aber wenn man hindurchgegangen ist, verstehst du, dann hat man damit bereits seinen Respekt erwiesen, und es gibt einem genau so viel Energie, wie man aufnehmen kann. Mehr kann man nicht mitnehmen. Auch wenn ihr 10 Stunden drinnen bliebet, wäre es die gleiche Menge an Energie. Denkt nicht, dass ihr mehr bekommen würdet, wenn ihr 10 Stunden vor Bhagavan bliebet. Nein, ihr würdet nicht mehr bekommen! Ihr werdet so viel bekommen, wie benötigt wird. Darum schaut Er euch an, Er segnet euch, Er umarmt euch und eure Batterie wird geladen, voll aufgeladen und überladen. (Nein, überladen ist nicht sehr gut. Beim Überladen würdet ihr explodieren. Hier geschieht die Verwirklichung. Überladung geschieht nach und nach), wenn ihr die innere Pilgerreise durchlebt.

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Wisst ihr, die äußere Pilgerreise ist körperlich. Die äußere Pilgerreise habt ihr in Millionen von Leben vollzogen, aber die Explosion von Prem ist noch nicht vollzogen, die Explosion der Glückseligkeit ist noch nicht in euch geschehen. Deshalb befindet ihr euch immer noch im Zyklus von Geburt und Tod, solange bis diese Explosion von Prem, der Glückseligkeit, irgendwann geschieht, das eine Mal in all diesen Leben. Dadurch wird der Zyklus von Geburt und Tod beendet. Somit ist es eine innere Pilgerreise, wenn ihr losgeht und DER Batterie begegnet und diese anschaut und daran wachst. Auf diese Weise offenbart sich euch Bhagavan. Er hat viele Möglichkeiten, sich selbst zu offenbaren, und eine der höchsten Möglichkeiten, sich zu offenbaren, ist durch Prem.

Diese drei Qualitäten der Liebe, die ich früher schon einmal beschrieben habe, geschehen nur, wenn Prem in euch ist. Versteht den Unterschied zwischen Pyar und Prem: Ihr könnt etwas mögen, aber ihr liebt es nicht. Dinge, die ihr mögt. Menschen, die ihr liebt. Bhagavan, den ihr liebt. Es ist nicht wie Eiscreme. Wisst ihr, in der englischen Sprache sagt man: „Ich liebe Eis, ich liebe dieses Essen“, damit ist es aber bereits erledigt. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, was echte Liebe ist. Eine Pilgerreise weckt das in euch.

Vielleicht erkennt ihr dabei jetzt noch nicht die Gnade und den Segen, den ihr erhaltet. Jeder Ort, an den ihr geht, berührt euch auf unterschiedliche Weise und weckt etwas tief in euch. Und es heißt, ihr könnt nicht zufällig an einen Ort gehen, wenn Bhagavan euch nicht ruft. Das bedeutet, dass ihr in vielen Leben dort bereits gewesen seid. Ihr mögt vielleicht irgendwohin gehen wollen, aber es ist euch nicht möglich, dass ihr dorthin kommt. Andererseits kann es sein, dass ihr nicht plant, irgendwo hinzugehen, aber Er bringt euch wie ein Magnet dorthin.

Wie bei unserer jetzigen Reise: so viele sogenannte „Zufälle“, aber Zufälle gibt es nicht. Ich war zuerst in Chennai und wir trafen eine Dame aus London. Sie hat mich vor einigen Jahren in Shirdi gesehen. Sie war ‚zufällig‘ in Shirdi dabei. Sie war sehr glücklich. Und sie hat mich einmal getroffen, als sie in England war. Danach sahen wir uns einige Jahre lang nicht mehr. Ich stieg aus dem Auto aus, sie stieg aus ihrem Auto aus, und sie stand einfach unter Schock und war wie versteinert. Ich dachte bei mir: „Vielleicht kennt sie mich von irgendwo her. Oder sie hat mich erkannt, ihr wisst schon, einige Bilder oder YouTube-Videos oder so etwas. Dann sagte sie: „Swamiji, was machst du hier?“ Ich sagte: „Ich bin hier, weil ich einiges zu erledigen habe“, und ich versuchte mich noch immer zu erinnern, wo ich sie getroffen habe! Und dann sagte sie, dass sie das ganze Yatra, das mit Bhagavan Krishna verbunden ist, gemacht habe, daher sei sie hier, aber sie hatte nun eigentlich vorgehabt, nach Kamakshi zu gehen. Doch am Morgen habe sie einfach gefühlt, dass sie nicht gehen wird. Und dann begegneten wir uns und sie stand unter Schock.

Nichts passiert einfach so, versteht ihr? Wo ihr sein müsst, ist für euch bestimmt. Und Pilgerorte sind eben genau so etwas. Wenn Bhagavan euch ruft, kann euch nichts aufhalten. Alles wird arrangiert. Ihr könnt denken: „Ja, ich zahle so und so viel, ich gehe dorthin“, dies und das. Aber nein, was tut ihr wirklich? Nichts! Wenn Er nicht will, dass ihr dort seid, könntet ihr auf der Stelle sterben und dann werdet ihr eben nicht dort sein. Er wird jede erdenkliche Entschuldigung finden, damit ihr nicht dort hinkommt. Aber wenn Er will, dass Ihr dort seid, wird Er alles dafür tun, dass Ihr dort sein werdet. Das ist es, was passiert, wisst ihr. Nicht ihr entscheidet darüber. Er ruft euch. Auf diese Weise zieht Er alle an.

Wenn ihr also die Möglichkeit habt, zu gehen, dann lasst euch von Ihm rufen, denn ihr habt eine Verbindung zu Ihm, und ihr habt diesen Ort in vielen Leben besucht und dort einen Abdruck hinterlassen. Ihr wisst es nicht, aber Er weiß es, und Er möchte, dass ihr wieder eine Verbindung zu Ihm herstellt. Deshalb hat Er euch gerufen.