24. März 2020
LIVE Q&A AUS VRINDAVAN
SHREE GIRIDHAR DHAM ASHRAM, 24. MÄRZ 2020
Im heutigen satsang via livestream beantwortete Paramahamsa Vishwananda Fragen zu Gebeten, der Stärke legendärer Krieger, über selbstverwirklichte Menschen und Zeichen des Fortschritts.
Jai Gurudev, alle zusammen und herzlich willkommen zum Satsang hier in Vrindavan!
Heute möchten wir euch ein wenig von unserem Tagesablauf erzählen. Es war lustig. Heute Morgen tauchte hier die Polizei auf und bat alle, sich untersuchen zu lassen – alle Menschen hier im Ashram. Wir fuhren also zum Krankenhaus, und dann sagten sie: „Habt ihr ein Papier von der Polizei bekommen, das begründet, warum ihr zur Untersuchung hergekommen seid?“
Man konnte sofort sehen, als wir das Krankenhaus dort betraten, schon am Eingang ließen sie uns nicht hinein. Das war wirklich lustig. Man konnte sofort die Angst auf den Gesichtern der Menschen sehen, vor allem, als sie all die weißen Menschen sahen, meine Güte! Seht ihr, die Leute haben eine gewisse Vorstellung in ihrem Kopf, dass das Virus zuerst ihr Gesicht oder ihre Hautfarbe erkennt, und daraufhin greift es sie an. Aber nein, es kommt zu allen gleichermaßen. Es unterscheidet nicht, ob ihr reich seid oder arm, ob ihr weiß seid oder schwarz, es kommt einfach. Insbesondere, wenn ihr so viel Angst habt, dann wird es zu euch kommen. Doch es ist traurig zu sehen, wie diskriminierend sich Menschen in bestimmten Regionen verhalten. Man kann deutlich erkennen, wie sie sagen: „Oh, diese Menschen, nur sie haben das“. Nein, so ist es aber nicht.
Es wäre einfach schön, wenn die Menschen erkennen würden, dass wir alle in erster Linie Menschen sind, und dass jeder eine gewisse Begrenzung in Bezug auf die Dinge hat, und jeder kann sich anstecken. Wir müssen hier sein und bereit, einander zu helfen. Und das lustige ist, wenn man die Ärzte sieht, die einen Eid geschworen haben, den Menschen zu helfen, und wenn man dann in anderen Ländern beobachtet, wie die Ärzte den Menschen dort helfen, das ist unglaublich. Aber hier kann man sehen, dass die Menschen verängstigt sind. Sie sind nicht einmal bereit, einem zu helfen. Sie kamen alle heraus und sagten: „Nein, nein, wir werden euch nicht helfen.“ Und das ist wirklich sehr merkwürdig, aber gleichzeitig war es auch komisch, wie die Menschen reagieren, aus der Unwissenheit heraus. So… das war der Tag heute, und ja, wir sind immer noch glücklich, wir sind immer noch fröhlich, das ändert nichts an unserer Einstellung, glücklich zu sein und positiv zu sein.
So jetzt wird Swami Revaati die Fragen stellen. Lasst uns sehen.
Da wir unmöglich wissen können, was für andere das Beste ist, können wir einfach unser japa und unsere Gebete zu Deinen Füßen darbringen und Dich bitten, im Namen aller das Beste daraus zu machen, oder gibt es einen besseren Weg, für andere zu beten?
Nun, es ist wahr. Sehr oft gehen wir davon aus, dass wir wissen, was für die anderen Menschen am besten ist. In Wirklichkeit weiß nicht einmal die Person selbst, was das Beste für sie ist. Sehr oft bitten die Menschen um so viele Dinge, die sie unglücklich machen. Man sieht also, dass die Menschen selbst es oft nicht wissen. Deshalb ist es wichtig, einfach darum zu beten, dass der Wille Gottes geschehe. Es ist der beste Weg, das zu tun, einfach für sie zu beten und es dem Göttlichen zu überlassen. Er weiß am besten, was für jeden von uns am besten ist. Macht euer japa, betet und habt eine klare Intention. Wenn ihr jemanden kennt, der leidet, dann betet für diese Person. Es ist nicht falsch, für jemanden zu beten, es schadet nicht, für jemanden zu beten, indem man ihm Gutes wünscht. Betet also, macht euer japa und bietet es der Person, die es braucht, als Absicht dar. Überlasst es dann dem Göttlichen selbst, wie Er diese Person segnen will. Sehr oft haben wir eine bestimmte Erwartungshaltung, und aufgrund dieser Erwartung werden wir unzufrieden. Wir sagen: „Ja, wir haben zu Gott gebetet, wir haben zu Guruji gebetet, und doch ist nichts geschehen.“ Warum? Weil ihr nicht wisst, was gut für die Seele dieser Person ist.
In der Bhagavad Gita, Kapitel 5, Vers 22, sagte Lord Krishna zu Arjuna, dass diejenigen, die mit etwas in Berührung kommen, das begrenzt ist, und diejenigen, die für etwas beten, das begrenzt ist, nur Schmerz und Leid erfahren werden. Was die Weisen angeht, so streben sie nach etwas Unendlichem, nach etwas Unbegrenztem.
Wenn wir das analysieren, um zu der Frage zu kommen, enthüllt Bhagavan Krishna, dass unsere Aussagen oft auf gewissen Begrenzungen beruhen. Unser Verstand und unsere Sinne können nur etwas begreifen, das begrenzt ist. Und wenn wir dann diese Begrenzung anstreben, dann werden wir unglücklich sein, wir werden Kummer erleiden, wir werden in unserem Leben Schmerzen erfahren. Denn alles, was begrenzt ist, wird euch nur Glück bereiten, das selbst auch begrenzt ist.
Es ist wie wenn man nicht hungrig ist: selbst das kleine bisschen Essen, das man zu sich nimmt, bereitet einem keine Freude, weil man eben keinen Hunger hat. Wenn wir nicht hungrig sind, wird es eine Qual sein, selbst diese geringe Menge an Essen zu verzehren. Stellt euch jetzt viel Essen vor; es wird euch nicht die gleiche Freude bereiten. Ihr seht nun, dass sich von Anbeginn an darin Unglück verbirgt, und dennoch, wenn ihr hinschaut, nehmt ihr so viel Nahrung zu euch, ihr strebt nach so viel, ihr verlangt so viel, und ihr seid immer noch unglücklich.
Man sagt, dass diese Unzufriedenheit wie eine Nutte ist, die schön gekleidet ist, sich herausputzt, Puder aufträgt, in einer dunklen Gasse steht und einen Fremden anlächelt. Und ihr seht, es ist genau das Gleiche. Alles, was dabei herauskommen kann, ist ausschließlich Unzufriedenheit. Seid euch also bewusst, worum ihr betet, seid euch eures Zieles bewusst. Ihr könnt immer für die Menschen beten, ihr könnt immer eine positive Absicht zu den Menschen senden, aber überlasst es immer der höchsten Realität, überlasst es guru und Gott und vertraut darauf, dass sie am besten wissen, was gut für jede Seele und für die Reise jedes Einzelnen ist.
(SVR: Diese Frage stammt von einem Neunjährigen:)
Warum waren die Kshatriyas im Mahabharata und im Ramayana so viel größer und stärker als wir heute?
Das ist eine schöne Frage! Diese Frage stammt von einem Neunjährigen? Interessant. Ich freue mich sehr darüber, dass dieses Kind wirklich großes Interesse am Ramayana und am Mahabharata zeigt und insbesondere die Tatsache beobachtet hat, dass diese Menschen sehr stark waren.
Warum waren sie also in der Zeit des Ramayana und des Mahabharata so stark und so mächtig? Seht ihr, wenn wir uns die Filme anschauen oder wenn wir darüber lesen, denken wir natürlich in unseren Köpfen, dass sie sehr stark und kräftig und sehr mächtig waren. Wenn das Kind einen Zeichentrickfilm gesehen hat, dann erkennt es auch, dass sie sehr robust und sehr gut gebaut sind, so als kämen sie gerade aus dem Fitnessstudio. Aber es ist wahr! In dieser Zeit war ihr Körper sehr wichtig, und wie sie sich um ihren Körper kümmerten, war sehr wichtig, und sie waren sehr muskulös. Aber darüber hinaus haben sie nicht nur ihren Körper muskulär gekräftigt, sondern auch ihren Verstand trainiert. Ihr solltet wissen, dass die Kriegsführung, die man ihnen beibrachte, nicht nur körperlicher Natur war. Heutzutage liegt der Unterschied darin, dass die Menschen sehr auf ihren Körperbau bedacht sind, und auch jetzt ist es nur noch ein Knopfdruck „Katakata“, wie aus der Pistole geschossen. Nein! Zu jener Zeit war es sehr körperlich. Damals gab es noch keine Waffen. Es ist nicht so, dass man an einem Platz stehen und auf die andere Seite schießen konnte. Nein, sie rannten physisch. Wenn man sich das Mahabharata ansieht, wenn man sich das Ramayana ansieht, da rannten sie. Um rennen zu können, mussten sie also körperlich fit sein. So gesehen waren sie gut gebaut, und sie waren in der Kampfkunst sehr geschickt. Deshalb werden sie sehr oft als besonders starke Figuren dargestellt. Das ist die eine Seite.
Die andere Seite ist, dass es in der damaligen Kunst der Kriegsführung nicht nur darum ging, den Feind zu töten. Die Spiritualität spielte eine sehr entscheidende Rolle in ihrem Leben. Auch ihre Meditation war sehr wichtig. Ihr Gebet war ebenfalls sehr wichtig. Gott war ein Teil ihrer Kultur. Für sie ging es nicht nur darum, physisch gut gebaut zu sein, wie ich vorhin bereits sagte, sondern sie waren auch mental gut vorbereitet. Also waren sie sowohl körperlich als auch geistig stark. Deshalb könnt ihr sehen, dass sie mystische Kräfte hatten. Wir sehen nur die Hauptfiguren im Mahabharata oder Ramayana, die sehr mächtige Waffen und all diese Dinge haben, aber die kleinen Leute hatten sie auch. Im Ramayana waren auch die Affen, die in den Krieg zogen, sehr mächtig. Sie waren auf Ramas Seite, doch die Dämonen auf der Seite von Ravana waren ebenso sehr mächtige Wesen. Sie waren also nicht nur einfache Menschen.
Um diese Fähigkeit zu besitzen, hatten sie ihren Verstand durch ihre spirituellen Praktiken kontrolliert. Ob es nun positiv oder negativ war, das spielt keine Rolle, aber man kann sehen, dass sie sowohl körperlich als auch mental gleichermaßen sehr mächtig waren. Darum werdet ihr sehen, dass sie sehr, sehr stark waren. Wenn wir auch die Spartaner anschauen, z.B. in der griechischen Mythologie in den großen Kriegen, so waren diese keine dürren, mageren Personen, die nur wenige Muskeln hatten. Nein, es waren gut gebaute Menschen, die regelmäßig trainiert hatten. Hier sieht man die Disziplin, die sie in ihrem Leben hatten. Sie saßen nicht einfach nur herum. Die Armee von Alexander dem Großen bestand nicht nur aus Menschen, die sagten: „Oh ja, jetzt müssen wir in den Krieg ziehen, dann lasst uns kämpfen.“ Nein, so ist es nicht. Sie trainierten den ganzen Tag. Die Disziplin und das, was sie durchmachten – das ist unglaublich. Wenn wir uns die Armeen heutzutage anschauen, dann trainieren sie auch. Wir würden nicht sagen, dass sie nur herumsitzen und nichts tun. Ich hatte die Möglichkeit, einige dieser Orte zu besuchen. Sie trainieren wirklich, aber sehr oft sehen das die Menschen von außen nicht. Sie denken, dass jemand einfach eine Waffe nimmt und kämpft und das Land beschützt, oder was auch immer. Nein! Die müssen sich täglich fit halten. Wenn sie sich nicht fit halten, wie könnten sie dann kämpfen? Sicherlich haben sie heute nicht mehr die gleiche Kapazität wie früher, aber die Armee jedes Landes tut wirklich viel, um ihr Land zu verteidigen. Wir sollten niemals vergessen, dass sie Opfer bringen und was sie tun, um die Nation zu beschützen.
Hier in Indien sind die Menschen überall sehr friedlich (abgesehen von der heutigen Situation, in der wegen diesem Virus niemand etwas tun kann), aber wenn wir uns anschauen, was die Armeen im Laufe der Jahrhunderte geleistet haben, um die Grenze dieses Landes zu schützen, damit die Menschen in Frieden leben können, dann müssen wir ihnen dankbar sein. Nicht nur hier, sondern überall. Das ist ihre Pflicht, und wir müssen für jeden dieser Einsätze dankbar sein. Heutzutage sehen wir die Ärzte in den Krankenhäusern überall so beschäftigt. Wir müssen ihnen auch wirklich dankbar sein, denn sie geben ihr Leben für andere, können aber dabei durch den Kontakt mit dem Virus selbst angesteckt werden. Das heißt, in jedem Bereich des Lebens sehen wir, wenn sich jemand wirklich seinem Dharma, seiner Pflicht widmet, dann ist er sehr stark und sehr kraftvoll. Ich denke, es steht auch dafür, dass wir uns dem voll widmen, was wir tun, dann haben wir innere Stärke in uns.
Jeder hat seine einzigartige Reise zur Selbstverwirklichung und Gottverwirklichung, aber was sind einige Zeichen oder Etappen, die einem zeigen, dass man in die richtige Richtung voranschreitet und nicht nur in weitere Wahnvorstellungen verfällt?
Schaut mal, wenn wir nach Zeichen suchen, dann suchen wir nur nach etwas, das begrenzt ist. Wie bei der ersten Frage, wenn wir nur nach einem Anzeichen suchen, werden wir unglücklich, da eure Absicht, während ihr eure sadhana macht, nur auf die Frage: „Welches Zeichen habe ich?“ abzielt. Wisst ihr? Wenn dies also eure Intention ist, nur nach einem Zeichen zu suchen, werdet ihr nie glücklich sein. Anstatt voranzukommen, werdet ihr abschweifen, ihr werdet bergab gehen. Aber wenn ihr eure sadhana von ganzem Herzen und mit Freude ausübt, vergesst das Resultat. Das hat Lord Krishna gesagt: Tut, was immer ihr auch tut, aber haftet nicht an dem Ergebnis an. Und wenn ihr das tut, werdet ihr sehen, dass ihr die glücklichsten Menschen sein werdet, denn ihr seid frei von jeglicher Täuschung.
Wenn man Erwartungen hat, kann der Verstand auch viele Illusionen erzeugen, und sehr oft habe ich festgestellt, dass Menschen auf dem spirituellen Weg gerne hinter Illusionen, hinter Zeichen und hinter belanglosen Erfahrungen herlaufen. Die größte Erfahrung ist diese Freude, wenn man das Göttliche in seinem Herzen wirklich genießen kann. Dies ist eines der schönsten Erlebnisse, wenn man ohne jeden Grund lachen kann, wenn man ohne jeden Anlass weinen kann. Dies sind Zeichen dafür, dass es sich um eure persönliche Erfahrung handelt. Aber wenn ihr hier und da nach einem glitzernden Licht oder nach kleinen Sternchen sucht, die irgendwo aufblitzen, und diese dann als Zeichen auffasst, dann sind diese Zeichen nur von begrenzter Natur. Und wenn ihr nach begrenzten Zeichen sucht, werdet ihr auch ein begrenztes Zeichen finden, aber dieses begrenzte Zeichen bedeutet nicht, dass es euch jenes wahre Glück schenkt. Es wird euch ein kurzzeitiges Glück bescheren, und dieses kurzzeitige Glück wird sehr schnell vergessen. Deshalb interpretieren verblendete Menschen ein solches Zeichen auf ihre eigene Art und Weise, und dann verfallen sie der Täuschung und teilen diese Täuschung gerne mit anderen.
Wenn ihr eure Wahnvorstellungen mit anderen teilt, dann heißt es: „Oh, wow, wie großartig und wunderbar ihr seid!“ Aber dann bestätigt man seinen eigenen Wahn. Seid ihr dann wirklich glücklich? Nein, das seid ihr nicht! Ihr werdet nur für kurze Zeit glücklich sein. Und wenn das verflogen ist, müsst ihr nach einer anderen Geschichte suchen, einer anderen wahnsinnigen Geschichte, die ihr den Menschen erzählen könnt. So gehen die Menschen oft von einer Wahnvorstellung in die andere, aber sie finden nicht das wahre Glück. Sucht also bitte nicht woanders nach einem Zeichen, wo auch immer. Seid einfach ihr selbst, seid einfach glücklich, wie ihr seid, seid dankbar, dass ihr nicht einmal ein Zeichen seht. Sonst hättet ihr ein Problem, vermutlich mit eurem Sehvermögen! Also, seid glücklich.
Wie ich schon sagte, fragen mich Menschen sehr oft: „Hast du von diesen Leuten gehört oder von jenen?“ Ich sage: „Nein, ich höre nie von ihnen“. Solange man nichts von jemandem hört, weiß man, dass es ein gutes Zeichen ist, dass es der Person gut geht, dass sie bei guter Gesundheit ist. Denn wenn ihr von ihnen hören würdet, würde das bedeuten, dass es ihnen nicht gut geht. Wenn ihr also keinerlei Zeichen oder irgendetwas wahrnehmt, dann seid froh, auf dem richtigen Weg zu sein. Aber wenn ihr beginnt, Visionen zu haben, dieses und jenes zu sehen, dann habt ihr möglicherweise ein Problem, und dann solltet ihr euch darüber Gedanken machen! Doch wenn Bhagavan euch wirklich ein Zeichen geben will, dann wird dieses Zeichen für euch persönlich sein. Es ist eine Erfahrung zwischen dir und Ihm, und es ist eine einzigartige Erfahrung.
Ich sage nicht, dass die Menschen das Göttliche nicht erfahren. Viele Menschen, viele Heilige, viele Nicht-Heilige, viele große oder kleine Seelen oder wie auch immer ihr sie nennen wollt, die eine Beziehung zu Gott aufgebaut haben, haben darshan von Bhagavan erhalten und flüchtige Einblicke in Seine Göttlichkeit gewonnen. Aber überlasst es Ihm, zu euch zu kommen. Überlasst es Ihm, sich so zu manifestieren, wie Er es möchte. Erschafft es nicht in eurem Verstand. Euer Geist ist sehr mächtig. Es heißt, dass Menschen nur 5% ihrer Intelligenz nutzen. Diese 5% also, die ihr benutzt, stellt euch vor, dass 95% schlafen! Was könntet ihr mit diesen 95% alles tun? Stellt euch einfach ein weiteres Prozent vor! Sogar ein kleines bisschen von diesem einen Prozent, sagen wir, 5,5% im Wachzustand, da könntet ihr eine Menge tun.
Doch sei einfach, wer du bist. Renne nicht hinter irgendeiner Erfahrung her. Spüre diese Freude in dir. Spüre diese Liebe, die Gott in dich hinein gelegt hat. Er sitzt dort und wartet auf dich. Er ist da und klopft an die Tür deines Herzens. Suche dort nach Ihm und lass Ihn sich in deinem Inneren offenbaren. Vergiß die Außendarstellung. Lass Ihn sich in deinem Herzen offenbaren.
Manchmal ist es schwer, sich ermutigt und motiviert zu fühlen, um zu praktizieren, denn außer Dir sehe ich in Deinem Umfeld keine heiligen Personen, die dieses Ego und diesen Verstand bezwungen haben. Warum hat trotz Deiner Größe niemand um Dich herum dieses Ziel je erreicht?
Nun, ich werde nicht sagen, dass es niemanden gibt. Es gibt einige wenige von ihnen, aber es geht nicht um sie. Dein Fokus sollte auf den guru gerichtet sein, du solltest dich auf den guru konzentrieren, nicht auf die Devotees um Ihn herum. Es stimmt, manchmal, wenn wir die Devotees in der Nähe betrachten, können wir erkennen, dass Stolz vorhanden und das Ego immer noch sehr ausprägt ist, aber wisst ihr, je mehr ihr mit dem guru in Einklang seid, desto eher werdet ihr demütig. Wenn ihr euch aber auf sie konzentrieren wollt, sie sind immer noch auf ihrer Reise – ob sie nun Swamis oder Rishis oder was auch immer sind, Devotees – sie sind immer noch auf dem Weg, und wenn die Zeit kommt, wird ihnen diese Gnade zuteil werden. Versteht ihr? Es geht also alles um Zeit.
Wenn wir uns die Meister ansehen, wann kommen ihre Schüler zur vollständigen Verwirklichung? Oft behält der Meister diese Verwirklichung bei sich und gibt sie nur dann, wenn die Zeit reif ist, sie zu erteilen. Denn wenn man diese Verwirklichung gewährt, solange der Meister noch am Leben ist, könnte ein Vergehen darin liegen, dass der Schüler glaubt, er stünde über dem Meister. Und das ist eines der größten aparadhas, was eine Beleidigung ist, die man begehen kann. Darum behalten realisierte Meister, avatare, diese Verwirklichung, und wenn sie einmal bereit sind, zu gehen, werden sie das an jene weitergeben, die es benötigen.
Ein schönes Beispiel ist Jesus selbst. Die Jünger um Ihn herum waren keine sehr intelligenten Menschen, aber sie waren darauf trainiert, sie wurden vorbereitet. Und als der Meister nicht mehr da war und Er sah, dass sie demütig waren, diese Demut in sich trugen, sandte Er diese Gnade über sie. Alle verwirklichten Meister wissen das. Wenn sie einen der Jünger zur Vollendung der Verwirklichung bringen würden, würde auch sein Ego ins Spiel kommen. Und wenn das Ego dabei zum Vorschein kommt und er diese Demut noch nicht entwickelt hat, kann das für ihn sehr gefährlich sein. Anstatt vorwärts zu kommen, wird er so tief fallen, dass man nicht weiß, wie viele Leben er braucht, um diese Ebene wieder zu erreichen. Es handelt sich also tatsächlich um eine schützende Gnade, die der Meister inne zurückhält, indem Er diese vollständige Verwirklichung nicht offenbart und nicht erteilt, bis man voll und ganz in der Lage ist, damit umzugehen. In meinem Leben selbst habe ich versucht, einigen Menschen diese Verwirklichung zu geben, aber sie waren nicht bereit, damit umzugehen, weil ihr Ego und ihr Verstand noch sehr aktiv waren. Darum sind die Meister sehr vorsichtig damit.
Jai Gurudev!
Hier findest du das Video vom Satsang ?