Bericht vom 4. Tag der Vaishnava Pilgerreise durch Südindien:

Nach der Einweihungszeremonie für den Giridhar Dham Ashram in Vrindavan (alle Fotos dazu gibt es hier) ging es am Montag, 5. Dezember 2016, für Guruji und einige Devotees direkt weiter auf eine exklusive Vaishnava Pilgerreise durch Südindien.

Vandhanananda schrieb dabei einen Bericht auf Englisch für den internationalen Blog (Facebook). Hier nun die deutsche Übersetzung seines 4. Eintrags, mit dem Vandhan uns an den Erfahrungen der Reisegruppe teilhaben lässt:

Jai Gurudev ihr Lieben! Heuten hatten wir Frühstück gemeinsam mit Guruji, während wir Vorbereitungen für die Abreise nach Chidambaram – circa vier Stunden in Richtung Süden – trafen. Es ist immer ein Segen, mit Guruji zu sein. Während unseres Satsangs im Bus betonte er erneut die Wichtigkeit der Hingabe gegenüber Gott, was auch das zeitlose Ziel im Leben eines Vaishnavas ist. Guruji erhielt den früheren Gehstock von Ramana Maharshi und segnete uns alle damit. Nach etwa einer Stunde Fahrt hielten wird beim Thiruvikrama (Ulagalantha) Perumal Koil, der Ort an dem der Vamana-Avatar zum Trivikrama-Avatar wurde und mit drei Schritten erst die ganze Erde, dann das ganze Universum beschritt und am Schluss seinen Fuß auf den Kopf des rechtschaffenen Königs Bali absetzte. Diese Geschichte ist übrigens auch Teil des Vaishnava Mantras, das wir täglich als Teil der Bhakti Marga-Gebete chanten. Der Tempel ist auch einer der Pancha Kannan (Krishna) Kshetrams in Tamil Nadu, in welchem Krishna verehrt wird. Es gibt da auch eine Verbindung zu den heiligen Hymnendichtern von Tamil Nadu, den Alvars. Von hier, seinem Herkunftsort, wurde der Welt ihr Buch der Hymnendichtung der Alvars (Naalayira Divya Prabandham) vorgestellt. Vier Alvars haben diesen Ort besucht und werden entsprechend verehrt.

Erneut wurde uns gestattet, die steilen Treppen hinauf auf das Tempeldach zu besteigen. Wir genossen alle den wunderbaren Ausblick auf die großartige Architektur, während unsere Füße auf dem heißen Dach von der Mittagssonne überhitzt wurden. Anschließend führten wir unsere Reise fort und besuchten das Samadhi des Heiligen Gnanananda. Nach einer schönen Puja am Morgen mit Veda Parayana und tamilischen Liedern, erhielten wir Prasad. Dorthin kehrten wir später für das Mittagessen zurück. Es wurden uns sehr gastfreundlich und entgegenkommend traditionelle Palmblätter angeboten (aditi devo bhava = Gäste sind Gott). Wieder war es Zeit für Chai. Wir hielten später am Wegesrand und erfrischten uns mit kalten Getränken und süßem Chai. Wir genossen Kekse und Mahaprasad, gingen erneut umher – was für ein Segen immer und immer wieder!

Unsere weitere Reise führte uns zum Vallalar-Tempel als auch zum Samadhi des Heiligen Ramalingam. Während seines Lebens wurde ihm ein Körper aus reinem Licht geschenkt, er war aber nicht sehr davon angetan, ihn auch zu zeigen. Eines Tages wollte er ausdrücklich alleine sein und schloss die Tür, wurde aber etwas später von einer allzu neugierigen Gruppe von Devotees gestört. Das einzige, das sie fanden, als sie den Raum betraten, war ein Stück Papier. Darauf stand geschrieben: ,Ich hatte euch gesagt, dass ihr nicht hereinkommen sollt, jetzt werdet ihr mich nie wiedersehen, da ich im Licht bleiben werde.‘ Es war ein sehr schöner Ort und wir meditierten da eine Weile. Im Tempel befand sich eine ewige Flamme, die von dem Heiligen entzündet worden war und, die heute noch brennt. Die Priester fügen jeden Tag etwas Öl hinzu. Dieser Ort befindet sich auf dem Land in Tamil Nadu. Es war ein Abenteuer im Dunkeln mit dem Bus durch die kleinen Dörfer zu fahren. Schließlich erreichten wir unser Hotel in Chidambaram. Wir checkten schnell ein und machten uns auf den Weg zum Thillai Nataraja-Tempel, wo wir eingeladen waren. Davor und anschließend hielten wir uns kurz im Haus des Priesters auf. Das Treffen zwischen Gurudev und dieser Akademiker-Familie war sehr herzlich. Anschließend nahmen wir am Abhishekam, Darshan und am Mahaprasad im Haupttempel Teil. Die Hauptgottheit dort ist Nataraj, der tanzende Shiva.

Diese Tempel wurden einst gebaut, um mindestens tausend Jahre zu überdauern und man kann, abgesehen von der göttlichen Schwingung, zusätzlich spüren, wie vorzeitlich sie sind. Es sind nicht einfach nur Gebäude, sondern regelrechte kosmische Kraftwerke. Wir sitzen nun in der Lobby unseres Hotels in Chidambaram, entspannen und genießen Prasad. Morgen haben wir dann etwas Freizeit, da es während dieser Pilgerreise aber bereits mehrere spontane Änderungen gab, warten wir ab, was als nächstes passiert.“