Warum feiern wir Shivaratri?
Hari Poorna Bhakta Shiva im Ashram Shree Peetha Nilaya,
04. März 2019
Guruji gab einen inspirierenden Satsang am Morgen von Maha Shivaratri, direkt nach dem Abishekam für Hari Bhakta Poorna Shiva im Haupteingang von Shree Peetha Nilaya. Er sprach darüber, warum wir Shivaratri feiern und warum Shiva so wichtig ist.
Jai Gurudev an alle und Happy Shivaratri!
Nun, Shivaratri – also das Wort „ratri“ bedeutet Nacht, Dunkelheit. Warum feiern wir Shivaratri? Weil es in jedem Monat ein Shivaratri gibt. Heute ist es Maha Shivaratri. Diese Nacht symbolisiert die Dunkelheit des Geistes. Seht ihr, auf Shivas Kopf ist immer der Mond zu sehen, nicht wahr? Der Halbmond. Dieser Halbmond symbolisiert den Verstand, mit dessen Hilfe wir die Dinge verstehen. Es ist der selbe Verstand, der dich an Maya fesselt, aber es ist auch der Verstand, der dich emporhebt, wenn du Bhakti und Hingabe hast.
Du siehst also, wir sprechen über den Zustand ohne Verstand, und Shiva repräsentiert diesen verstandesfreien Zustand. Wenn wir Ihn betrachten, befindet Er sich immer in tiefer Meditation, nicht wahr? Jemand, der frei von Gedanken ist, der keinen Verstand hat, über wen meditiert Er? Er meditiert über Sriman Narayana. Deshalb wird Lord Shiva hier „Poorna Bhakta Shiva“ genannt, was „der höchste Devotee des Herrn“ bedeutet. Bhagavan Shiva und Sriman Narayana haben eine großartige Beziehung. Es gibt diesen Vers, „Vaishnava Naam Yatha Shambhu“, und er sagt, dass Lord Shiva der größte Vaishnava ist. Sehr oft fragen sich die Leute: Wenn wir Vaishnavas sind, warum haben wir dann hier diese große Deity von Lord Shankar? Warum feiern wir Shivaratri? Aber Krishna selbst sagte: „Jene, die Meinen Devotees hingegeben sind, sind Mir am liebsten.“ Und Bhagavan Shiva symbolisiert diesen vollkommen hingegebenen Geist – diesen Geist, der immer auf die höchste Realität ausgerichtet ist. Er ruft die Menschen dazu auf, sich ebenfalls darauf zu fokussieren. Er konzentriert sich nicht auf die Leere, Er konzentriert sich auch nicht auf die Stille, über die viele Menschen nachdenken. Er konzentriert sich auf den höchsten Herrn. Und das ist die höchste Realität, auf die sich der Geist fokussieren kann. Es ist eine Erinnerung daran, dass, auch wenn wir unseren Geist transzendieren, immer ein kleiner Rest von ihm zurück bleibt. Der Geist, der hingegeben ist, ist also der Halbmond auf Seinem Kopf, und dieser Geist ist nur auf die Füße des Herrn gerichtet. Also wie gesagt, Sriman Narayana und Bhagavan Shiva haben eine sehr enge Beziehung. Jedes Mal, wenn Gott auf die Erde herabsteigt, möchte Lord Shiva auch kommen, entweder, um selbst Seinen Segen zu empfangen oder mit der Absicht, sich zu manifestieren und Ihm zu dienen. Wie damals, als der Herr sich in Form von Rama verkörperte, kam Lord Shiva in Form von Hanuman.
„Die ultimative Realität für den Geist besteht darin, sich auf den höchsten Herrn zu konzentrieren.“
Paramahamsa Vishwananda
Es gibt diese schöne Geschichte, die erzählt, wie sich Lord Krishna inkarnierte. Ich glaube, ich habe sie schon einmal erzählt. Seht, damals gab es viele Dämonen, die von Kamsa geschickt worden waren, um Krishna zu töten, aber er war völlig erfolglos. Also entschied Lord Shiva nach 12 Tagen: „Ich sollte hinuntergehen. Es kommt nicht oft vor, dass sich der höchste Herr selbst auf der Erde inkarniert, also muss ich Seinen Darshan haben, ich muss zu Ihm gehen, Ihn sehen. So entschied Er zu allererst: „Okay, wenn ich so gehe, wie ich bin, wird es… du weißt schon, jeder wird mich erkennen.“ Es wäre offensichtlich gewesen, dass Lord Shiva Kailash verlassen hatte und gekommen war, um Darshan von Lord Krishna zu bekommen. Also nahm Er die Form eines Brahmanen an. Aber dann war Er nicht allzu glücklich darüber, sich als Brahmane zu verkleiden. Er sagte: „Er ist der höchste Herr und Er weiß, wer ich bin. Lass mich so gehen und Ihn verehren, so wie ich bin, so wie ich eben aussehe.“ So erschien Er also vor der Tür des Hauses von Nanda und Yashoda und bat um Almosen.
Er bat um Almosen und natürlich kam Mutter Yashoda und sagte: „Ich werde dir Reis geben. Ich werde dir geben, was auch immer du brauchst.“ Lord Shiva sagte aber: „Ich möchte nichts. Meine Frau ist Annapurna, also habe ich alles, was ich brauche. Weißt du, sie füttert mich schon genug. Daher möchte ich nur eine Sache. Ich will deinen Sohn sehen.“
Als Mutter Yashoda das hörte, sagte sie: „Das ist nicht möglich. Er ist klein und ich will Ihn nicht herausholen.“ Sie dachte daran, dass viele Dämonen gekommen waren und versucht hatten, ihr Baby zu töten, aber durch die göttliche Vorsehung wusste sie eben nicht, dass Er selbst der höchste Herr ist und dass sie in Sicherheit war. Lord Shiva sagte noch einmal: „Ich möchte nichts. Ich will nur dein Kind. Ich will nur einen Blick auf dein Baby werfen.“
Stell dir vor, jemand besteht so sehr darauf. Und du sagst „Nein“ zu dieser Person. Noch dazu hat diese Person eine Schlange um den Hals, verfilztes Haar und kommt ganz in Weiß zu dir, den Körper bedeckt mit Asche. Ich bin mir sicher, du würdest dieser Person dein Baby nicht wirklich frohen Herzens zeigen. Obwohl Er also mehrmals fragte, weigerte sie sich.
Aber seht, wenn ein Devotee diesen Eifer im Inneren hat, dieses starke Verlangen, nicht nach der Welt, nicht nach Maya, sondern den starken Wunsch, den Herrn zu sehen, wie könnte man ihn ablehnen? Natürlich ist der Herr manchmal sehr raffiniert. Er testet Seine Devotees gerne, weil Er sie gerne zu Seinem Objekt von allem macht, verstehst du? Er wollte also sogar Lord Shiva testen: „Wie lange verlangst du nach Mir? Wirst du dich einfach aufregen und gehen? Oder wirst du, egal was passiert, nur Mich wollen?“
Da sagte Lord Shiva zu Yashoda: „Mutter, du weigerst dich, mir den Darshan zu geben. Ich gehe jetzt, aber du wirst später nach mir rufen.“
In dem Moment, als Lord Shiva ging, fing Baby Krishna an, ununterbrochen zu weinen. Siehst du, selbst Er wird schwach. Wenn jemand eine solche Hingabe für Ihn hat, wird sogar der höchste Herr schwach, so erhaben Er auch sein mag, Er wird schwach wegen Lord Shivas Bhakti. Also, nachdem Yashoda wirklich alles versucht hatte, hörte Baby Krishna noch immer nicht auf zu weinen. Siehst du, so wie ein Devotee diese tiefe Sehnsucht nach Gott hat, so hat auch Gott eine tiefe Sehnsucht nach Seinem Devotee. Zuerst sagt Gott: „Okay, ich werde dich testen.“ Und dann sagt der Devotee: „Ich werde dich auch testen.“ Aber dies geschieht nicht auf die gleiche Weise. Denn, wenn Gott dich testet, steht Er immer an deiner Seite. Aber wenn der Devotee diese Sehnsucht hat, sagt er: „Okay, Du bist mein. Ich werde das Spiel spielen, das Du mit mir spielen willst. Du sehnst Dich nach mir, ich sehne mich nach Dir. Willst du mich aber auf Distanz halten? Okay, gut, dann gehe ich weg.“
Also, es geschah genau, wie Er zu Mutter Yashoda gesagt hatte: „Du wirst mich später rufen.“ Sie versuchte alles und war erfolglos. Dann war da eine Sakhi, eine Devotee. Eigentlich war es Parvati selbst. Sie kam in der Verkleidung einer alten Frau namens Lalitha und sagte zu Mutter Yashoda: „Erinnerst du dich, als ich die Pilgerreise zum Kailash machte? Ich habe dir von diesem großen Yogi erzählt, den ich getroffen habe.“
Siehst du, lustigerweise konnte sogar Yashoda Lord Shiva nicht erkennen. Lord Shiva kam mit all Seinen Attributen: Trishul in der Hand, verfilztes Haar, ein Halbmond auf dem Kopf, so wie du Ihn hier sehen kannst. Aber selbst Yashoda konnte Ihn nicht sehen. Sie konnte nicht erkennen, dass Er Lord Shiva war. Warum? Weil sie so sehr in den Madhurya Bhav vertieft war, weißt du, diese Süße der elterlichen Liebe zu ihrem Kind, sodass es für sie sehr schwierig war, Lord Shiva vor sich zu erkennen.
Parvati kam also in Form von Lalitha und sagte: „Sicherlich hast du jemanden mit leeren Händen von deinem Haus fortgehen lassen.“ Weißt du, in der hinduistischen Tradition sollte man nie jemanden, der gekommen ist, um nach Almosen zu fragen, mit leeren Händen weggehen lassen.
„Also, ich denke, das Baby erinnert dich daran, dass du eine Beleidigung zugelassen hast, dass du jemanden gekränkt hast.“ Da sagte Yashoda: „Ja, da war dieser Baba.“ Und sie beschrieb, wie er aussah. Mutter Parvati ging natürlich auf die Suche nach Shiva. Dieser saß am Ufer des Yamuna und wartete darauf, dass der Herr Ihn rief. Als Lord Shiva dann endlich zu Yashoda zurückkehrte, gab sie Ihm Baby Krishna. In dem Moment, als Er Baby Krishna hielt, hörte Krishna auf zu weinen. Er begann mit Lord Shiva zu spielen, zu lachen, zu lächeln. Es war seltsam für Yashoda, das zu sehen. Dann war sie aber erleichtert, weißt du, sie fühlte, dass dieser Sadhu Lord Krishna einen Segen gab. Natürlich ist Er in den Augen der Mutter immer noch das Baby. Sie sagte dann zu dem Sadhu, Lord Shiva: „Du kannst nicht mit leeren Händen nach Hause gehen. Also gebe ich Dir etwas Butter.“
Da machte es ‚Klick‘ im Geist von Shiva: „Oh ja, Parvati wollte kommen, aber wegen der Reise sagte Sie, ich solle Ihr etwas Butter aus Vraj mitbringen.“ Er sagte zu ihr: „Okay, ich werde dir Butter bringen.“ Doch Shiva war nach der Begegnung mit Krishna so sehr in Ekstase, dass nur Krishna in Seinem Kopf war. Weißt du, Krishna liebt Butter so sehr, dass Lord Shiva auf dem Weg zum Kailash, ohne es zu realisieren, die ganze Butter aufaß.
Als Er nach Hause kam, fragte Parvati: „Wo ist meine Butter?“ Dann wurde Ihm klar: „Hoppla!“ Er gab Parvati das Töpfchen. Dann realisierte Er: „Oops, da ist keine Butter drin.“ Er sagte: „Ich habe sie gegessen.“ Parvati wurde sehr ärgerlich. Aber da Er in tiefer Ekstase war und nicht realisiert hatte, was Er tat, füllte der barmherzige Herr selbst das Töpfchen wieder auf, so dass Mutter Parvati ebenfalls diese Glückseligkeit genießen konnte.
Dies ist nur eine Geschichte. Und dann kennt ihr natürlich auch die Geschichte, als die Maha Raas geschah und wie sich Lord Shiva verkleidete und die Form einer Gopi annahm. Aber Er war so riesig, weißt du, und hatte viele Muskeln. Wie würdest du das verbergen? Selbst wenn man einen Sari trägt, würde es sich zeigen.
So kam Er aber und Krishna akzeptierte Ihn. Selbst Balarama, Sein eigener Bruder, wurde nicht akzeptiert. Aber Shiva wurde akzeptiert. Von welcher Art also ist diese Beziehung zwischen Ihnen? Dies ist ungeteilte Hingabe – du weißt schon, der Fokus liegt auf „Gott ist mein Alles“. Die Leute sagen: „Ja, ich liebe Dich, Gott“ und „Du bist mein Ein und Alles.“ Aber es ist nicht wahr. Dein „Alles“ sind immer nur Dinge, die dir lieb und teuer sind. Das ist es, was du liebst. Natürlich sagst du, dass du Gott liebst, weil es das ist, was die Menschen sagen müssen. Aber diese intensive Sehnsucht nach Ihm, wie die Heiligen sie haben, so wie die wahren Devotees des Herrn sich nach Ihm sehnen, das ist es, was den Herrn für Seine Devotees sichtbar macht.
„Durch diese Hingabe wird der höchste Herr zu der einzigen Realität.“
Paramahamsa Vishwananda
Deshalb lobt Krishna Bhakti. Durch diese Hingabe wird der höchste Herr zu einer Realität. Wenn wir zum Beispiel Vraj betrachten. Dort nahm Lord Shiva die Gestalt des Torwächters von Vraj an. Also Er beschützt die vier Seiten, weißt du. In Vrindavan wird Er Gopeshwar genannt – Er genießt die Leela wie eine Gopi. In Mathura ist Er Bhooteshwar – Er ist wie ein Geist. In Kamyavan ist Er Kameshwar – Herr der Liebe. In Nandagaun ist Er Nandeshwar. In Govardan nennt man Ihn Chakreshwar – Jener, der das Chakra hält. Hier hält Shiva kein Chakra, aber wenn Er mit Sriman Narayana in Verbindung gebracht wird, nimmt Er den gleichen Aspekt an, wie das Objekt, auf dem Sein Fokus liegt, Sein Geliebter.
Siehst du, wenn du so sehr in die Erinnerung an deinen Geliebten vertieft bist (ich spreche hier nicht von deinem physischen Geliebten – du weißt, dass das nicht viel bedeutet), wenn du so sehr auf Guru und Gott fokussiert bist, fängst du an, dich in ihr Ebenbild zu transformieren. Du kannst das sehr oft in denjenigen sehen, die die ungeteilte Hingabe haben.
In Indien wirst du sehen, wie die Jünger (hier benutze ich das Wort Jünger, weil nur ein Jünger zu dieser Ebene gelangt) anfangen, wirklich wie ihr Guru auszusehen.
Einmal waren wir in Tara Peeth. Und wir gingen, um den Darshan von Göttin Tara zu erhalten, und in der Nähe war der Ashram von Anandamoyi Ma. Also sagte ich: „Schaut mal, wir gehen dort noch vorbei, wir müssen auch Darshan von Ma haben, oder?“ So gingen wir dorthin. Und dort gab es insbesondere eine Dame. Sie war eine Schülerin von Anandamoyi Ma. Sie war sehr klein, sie wuchs mit Mutter auf. Lustigerweise war sie wie eine Kopie von Anandamoyi Ma. Es gibt keine Verwandtschaft zwischen ihnen. Zuerst dachte ich das jedoch. Ich fragte sie sogar: „Bist du ihre Nichte oder ein mit Ihr verwandtes Familienmitglied?“ Sie sagte: „Nein, ich habe keine Blutsverwandtschaft mit Mutter, aber Mutter ist mein Ein und Alles.“ So groß war ihre Hingabe, dass sie genau so aussah wie sie.
Das ist es also, was passiert, wenn der Verstand vollständig in den Herrn selbst vertieft ist. Wie Mirabai sagte, bist du dann in Seine Farbe getränkt. Bei Holi geht es darum, oder? Du bist von Seiner Liebe durchtränkt, sodass du nicht mehr existierst. Nur Er existiert. Und das ist die Realität. Wenn wir Lord Shiva betrachten, der in tiefer Meditation sitzt und nichts vom Außen wahrnimmt, sondern sich in Seine tiefe Erinnerung an Seinen geliebten Herrn Sriman Narayana vertieft, dann sehen sie ähnlich aus. Schau Ihn an und schau Krishna an – gibt es einen Unterschied? Wenn Krishna verfilzte und zusammengebundene Haare hätte, würde Er wie dieser aussehen. Sie tragen die gleiche Farbe, die Farbe der Unendlichkeit. Und sie spielen die Rollen so gut. Manchmal ist Er der Bhakta. Manchmal zeigt der Herr, wie Er selbst große Hingabe an Lord Shiva hat und Lord Shiva lobpreist, weißt du. Wie Rama Avatar: Er lobpreiste Lord Shiva und sprach große Gebete an Lord Shiva. Mit dem Verstand würdest du sagen: „Okay, ja, sie sind sich ähnlich und Er ist ein Bhakta, aber warum sollte Er Seinen Devotee verehren?“ Aber Er verehrt Seine Devotees nicht. Er verehrt Bhakti in ihnen.
So nimmt der Herr selbst diesen Aspekt von Bhakti an, um der Menschheit zu zeigen, dass der eigene Geist vollständig in die Erinnerung an Ihn vertieft sein muss, egal was passiert, weißt du. Wenn ihr diese Gnade habt, wenn ihr diese Chance habt, solltet ihr sie nicht vergeuden, denn ihr wisst nicht, wann diese Chance in eurem Leben oder euren Leben wiederkommen wird. Wenn sie überhaupt jemals wiederkommt. Deshalb also erinnert Lord Shiva an diesem Tag von Shivaratri alle daran: egal wie dunkel diese Welt sein kann, wende niemals deinen Geist von den Füßen des Herrn ab! Egal was auf deinem Weg kommt, lass diesen Geist niemals nach links und rechts wandern! Und wir beten zu Lord Shiva, dass solches Bhakti in jedem Geist erwachen möge, denn mit dem Geist geht man durch das Leben, nicht wahr? Es ist der Geist selbst, der die guten und die weniger guten Dinge genießt.
„Shivaratri ist eine Erinnerung daran, dass – egal wie dunkel diese Welt sein kann – dein Verstand niemals von den Füßen des Herrn abweichen darf.“
Paramahamsa Vishwananda
Wenn also dieser Geist im absolut Höchsten zentriert ist, so wie Er vollständig in diese höchste Realität vertieft ist, was kann einen dann von diesem Weg abbringen? Nichts. Aber sehr oft führen Menschen eine Beleidigung aus, manchmal sogar Devotees von Narayana, indem sie sagen: „Oh weißt du, Lord Shiva… nein, wir sollten nicht zu Lord Shiva beten, denn Er ist Tamas Guna“ – weißt du, Er symbolisiert diese tamasische Natur. Wenn wir Ihn anschauen, ist Er von Geistern, Kobolden und so weiter umgeben, weißt du. Wir sehen also, dass Er ein Symbol dafür ist. Aber sieh, tamasisch, rajasisch, sattvisch – sie gehören alle zusammen. Sie werden alle jeweils zugeteilt, jedes hat seine eigene Aufgabe zu tun, weißt du. Und auch Lord Shiva tut Seine Aufgabe.
Ihr kennt ja König Daksha Prajapati, der Vater von Sati. Wir sehen, wie er Lord Shiva beleidigt hat, so dass Lord Shiva die gnadenlose Form von Virabhadra annahm und ihn tötete, indem Er ihm den Kopf abschlug. Aber selbst Daksha, der so ein großer Devotee von Sriman Narayana war, war so sehr auf Sriman Narayana fokussiert, dass er nichts mit Lord Shiva zu tun haben wollte. Als Sati sagte: „Ich will Lord Shiva heiraten“, war er schockiert. Er sagte: „Wie kann man eine solche Person heiraten?“ Also, wenn ein so großer Devotee einen noch größeren Devotee beleidigt hat, weißt du natürlich, dass der Herr selbst nicht eingreift. Er sagte: „Du musst bestraft werden, und du wirst dafür bestraft werden.“ Daher griff Sriman Narayana nicht ein, als Lord Shiva die Form von Virabhadra annahm und Daksha Prajapati den Kopf abschlug. Er sagte: „Hier, bestrafe ihn, er verdient es.“ Warum? Des Stolzes wegen.
Denn, sehr oft erwacht der spirituelle Stolz auch in Devotees. Und deshalb müssen wir uns hüten. Denn wenn wir dem Guru sehr nahe sind, sind wir Gott sehr nahe, und glauben dann, dass wir Ihn kennen. Und das ist ein Fehler, den man macht. Wie kannst du den Einen, der unendlich ist, kennen? Daksha also, der so stolz auf sich selbst war, beging dieses Vergehen, indem er Lord Shiva beleidigte. Deshalb sagte Sriman Narayana zu Lord Shiva, als Er anschließend kam: „Bitte segne ihn, weißt du, er ist ein großer Devotee und er erkennt seinen Fehler“. Und er bat Lord Shiva um Vergebung, da er erkannte, dass es zwischen Lord Shiva und Sriman Narayana keinen Unterschied gibt, denn Shiva lebt im Herzen von Narayana und Narayana lebt im Herzen von Shiva. Also, wie können sie sich dann unterscheiden?
Solches Bhakti vereint eure Herzen miteinander, wisst ihr. Wenn das Herz so voll von dieser Liebe und Sehnsucht ist, gibt es diese Einheit von dem Liebenden und dem Geliebten. Und das ist die ewige Beziehung, die besteht, wenn Er euch alle dazu ruft, Devotees zu sein. Dies geschieht nicht zufällig. Es ist nur eine Erinnerung daran, dass du zu Ihm gehörst. Aber du musst dich ständig daran erinnern. Andernfalls wird der Stolz, das Ego, Maya, dich von Ihm wegführen. Und dann wird es eine solche Distanz geben, dass es sogar Tausende oder Millionen von Leben braucht, um wieder aufzuschließen.
Beachte eine Sache: Er ist endlos, Er ist zeitlos, Er ist ultimativ und Er ist ewiglich geduldig, Er wird auf dich warten. Aber wenn die Gnade kommt und an deine Tür klopft, umarme sie, lehne sie nicht ab. Sei nicht wie Daksha Prajapati. Selbst als großer Devotee, als die Gnade, Lord Shiva selbst als Schwiegersohn zu haben, kam und an seine Tür klopfte, war sein Stolz, war sein Ego so groß. Es ist nicht so, dass der Herr eine gewaltige Form annehmen müsste, um dich daran zu erinnern. Sehr oft tut Er das, weißt du. Warum? Weil Er dich von ganzem Herzen liebt und Er dich gänzlich für sich haben will. Deshalb nimmt Er einen bestimmten Aspekt in deinem Leben an, weißt du. Er wird einen Aspekt nehmen, um dich daran zu erinnern, dass du zu Ihm gehörst, so wie Er zu dir gehört.
So wünsche ich euch allen ein frohes Shivaratri und – wie der Geist von Lord Shiva, der immer in die Erinnerung und die Leela des Herrn vertieft ist – möge auch euer Geist vollständig von Seiner Liebe durchtränkt sein. Möge dein Herz in Seiner Sehnsucht erwachen, und möge dein Körper Ihm ewiglich dienen. Und hier sage ich, dass dein Körper ewiglich dienen möge, denn wenn du diese Ebene erreichst, wie ich es vorhin erklärt habe, hast du einen spirituellen Körper, und dieser spirituelle Körper ähnelt Ihm, alles ist Vishnu geworden. Also, möge durch Seine Gnade eure Hingabe an Sriman Narayana, eure Hingabe an den Herrn, ungeteilt werden und möge euer Herz von wahrer Liebe verzehrt werden.
Jai Gurudev!
Hier findest du weitere Impressionen von den Shivaratrati Feierlichkeiten: