Vom 09. bis 17.10. 2018 wurde in Shree Peetha Nilaya Navaratri gefeiert. Navaratri ist ein hinduistisches Fest zu Ehren der Göttlichen Mutter, bei dem neun Nächte lang die neun verschiedenen Erscheinungsformen der Durga geehrt werden. In dieser Zeit geht es darum, unsere Verbindung zur Göttlichen Mutter, die uns allen das Leben geschenkt hat, zu vertiefen und den Triumph des Guten über das Böse und der Göttlichen Liebe über das Ego zu feiern.
Das Fest zu Ehren der Göttlichen Mutter begann jeweils abends um 18:00 Uhr. Tagsüber wurde an allen neun Vormittagen ein Kurs über die Bhagavad Gita auf der Grundlage des Kommentars von Paramahamsa Vishwananda angeboten. Zudem fand an einem Tag ein Atma Kriya Yoga 2-Kurs statt, an dessen Ende Paramahamsa Vishwananda alle Teilnehmer persönlich einweihte.
Als besonderes, einmaliges Ereignis feierte Paramahamsa Vishwananda am 15.10. mit uns den 100. Jahrestag von Shirdi Sai Babas Maha Samadhi. Die beeindruckende Zeremonie fand bei schönstem Wetter im Shirdi Sai Baba Mandir am Weg zum Ashram statt.
Täglich gegen Abend strömten dann alle in das wunderschön reichgeschmückte und mit kunstvollen Altären ausgestattete neue große Zelt. Der herrliche neue Tempel Bhutabhrteshwarnath wäre für die ca. 700 Navaratri-Teilnehmer viel zu klein gewesen. Das schöne Spätsommerwetter kam uns sehr entgegen, so dass es im Zelt angenehm warm war.
Um 18:00 Uhr begannen die Feierlichkeiten. In jeder Nacht wurde eine besondere Form, ein spezieller Aspekt der Göttlichen Mutter verehrt, wobei jeweils eine bestimmte Farbe zugeordnet ist:
1. Nacht: Shailaputri Devi – Sati, Frau von Shiva; Farbe rot
2. Nacht: Brahmacharini Devi – Göttliche Mutter, die diejenigen beschützt und denen hilft, die Sadhana machen; Farbe weiß
3. Nacht: Chandraghanta Devi – die Form von Devi, die den Dämon Mahishasur getötet hat; Farbe orange
4. Nacht: Kushmanda Devi – der Aspekt von Durga Devi, der der Schöpfer des Universums ist; Farbe blau
5. Nacht: Skanda Mata – der Aspekt von Durga Devi, der die Mutter von Skanda ist; Farbe gelb
6. Nacht: Katyayani Devi – Sie hat die Dämonen getötet, die Wut und Hass symbolisieren; Farbe pfaugrün/blau
7. Nacht: Kalaratri Devi – der Aspekt von Durga Devi, der die Unendlichkeit repräsentiert, symbolisiert durch ihr dunkles Aussehen; Farbe schwarz
8. Nacht: Mahagauri Devi – repräsentiert die Reinheit des göttlichen Selbst; helle und sanfte Farben
9. Nacht: Siddhidatri Devi – ein Aspekt von Mahalakshmi, der Erfolg gewährt; Farbe rot
Es war beeindruckend, dass es so viele Teilnehmer ermöglicht haben, ihre Kleidungsfarbe entsprechend zu wählen.
Zu Beginn der Feiern gab es täglich ein großes Yagna im Zelt. Nach den Swaminis und Swamis konnte ein Teil der Devotees sich jeweils unmittelbar am Yagna beteiligen und Reis in den Kund opfern, so dass in den neun Tagen jeder zweimal am Yagna teilnehmen konnte.
Die Göttliche Mutter wurde dann mit Pujas, Gebeten, Abhishekams, viel Musik, Singen und Tanzen geehrt. Als Abschluss jedes Tages wurde ein beeindruckendes großes Arati zelebriert, bei dem wieder viele Devotees direkt einbezogen waren.
Zwischendurch wurden täglich einzelne Verse der Gita erläutert.
Allabendlich berichtete zudem eine Swamini, ein Swami oder eine andere Person aus dem Ashram über ihre/seine besonderen Erlebnisse mit Guruji. In diesen sehr persönlichen und berührenden Erfahrungen wurde wieder einmal deutlich, dass Paramahamsa Vishwananda unser Satguru ist, unermesslich groß, unbegrenzt, pure Liebe – alles für uns und unseren Verstand Fassbare weit überschreitend, eben Göttlich.
An einem Abend hatten wir am Ende der Zeremonien die wunderbare Chance Zeuge zu werden, wie Guruji bei vielen Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen Heilung vollzogen hat. Er ist eben auch der beste Arzt der Welt.
Beeindruckend war auch die äußerst farbenprächtige hinduistische Trauungszeremonie an einem Abend, bei der Paramahamsa Vishwananda auf der Grundlage eines alten traditionellen Textes die Verpflichtungen von Männern und Frauen in der Ehe aufzeigte, denen diese jeweils zustimmen mussten.
Bei der Kanya Puja gegen Ende von Navaratri wurden neun kleine Mädchen stellvertretend für die neun Formen der Göttlichen Mutter geehrt. Guruji wusch jedem einzeln die Füße und bemalte diese. Alle Teilnehmer erwiesen ihnen ihre Ehrerbietung und überbrachten ein Geschenk.
Schließlich gab es am letzten Abend Dashami. Hier wurde durch einen Tanz dargestellt, wie Durga die Form von Mahishasur Mardini annimmt und den größten Dämon, den es gibt, nämlich unser Ego und unseren Stolz, tötet.
Im Anschluss an die Navaratri-Nächte wurde am zehnten Tag das Fest Dussehra gefeiert. Es soll daran erinnern, dass – wie es heißt – die Göttliche Mutter nach einem sehr langen Kampf (neun Nächte und zehn Tage) endlich den Dämon Mahishasur besiegte.
Draußen vor dem Zelt wurde – zugleich als Abschluss für Navaratri – ein großes Yagna abgehalten, bei dem alle Anwesenden Reis in den Yagna Kund opfern konnten.
Später fanden ein Abhishekam für Guruji statt, dann Pujas, Gebete und natürlich wieder viel Musik und Gesang.
Zum Schluss durften alle Teilnehmerinnen einzeln zu Guruji kommen, um von Ihm persönlich einen Sari, eine Blumenmala und eine Süßigkeit in Empfang zu nehmen.
Es war wahrlich ein reiches, intensives, berührendes, farbenfrohes Fest voller Segen, voller Freude, voller Liebe, voller spürbarer Präsenz des Göttlichen.
Lieben Dank Sattviki Dasi, dass du deine wunderbaren Navaratri-Erfahrungen mit uns geteilt hast! Jai Gurudev!