Einmal fragte Parvati Shiva: „Sage Mir, Mein Lieber, die Herrlichkeit von Lord Narayana ist erhaben. Selbst Du, Mein Herr, sitzt und meditierst über Ihn. Wie werden normale Menschen in der Welt Seine Gnade erlangen?“ Parvati bat Lord Shankara, Ihr zu offenbaren, wie man befreit werden kann. Lord Shankara offenbarte Ihr folgende Geschichte:
Es gab einen Heiligen, der in Varanasi, in Kashi, lebte. Er meditierte immer über den Herrn. Er richtete seine Aufmerksamkeit, sein Pranayama, alles, nur auf Bhagavan Vishnu, Narayana, aus. Einmal ging er, als er auf einer Reise war, in einen Wald. Als die Nacht hereinbrach, suchte er nach einem Schlafplatz, wo er geschützt war. In der Tiefe des Waldes jedoch gab es nichts. Also legte er sich zum Schlafen auf den Boden. Während er dort lag, berührte sein Kopf einen Baum. Seine Füße berührten einen anderen Baum, und sein Geist war auf Narayana fokussiert. Mit jedem Atemzug meditierte er über Narayana, während er schlief. Mitten in der Nacht gab es einen großen Lärm und die beiden Bäume brachen zusammen. Der Heilige war schockiert und bestürzt: „Was ist passiert? Was ist hier los?“ Am Morgen ging er zu seinem Ashram zurück, nahm natürlich seine täglichen Aktivitäten wieder auf und meditierte über die Shreemad Bhagavad Gita.
Diese beiden Bäume, die zusammenbrachen, waren in Wirklichkeit zwei Heilige, die dazu verflucht worden waren, als Bäume geboren zu werden. Durch die Berührung des Heiligen wurden sie von diesem Fluch befreit. In ihrem nächsten Leben wurden sie als Töchter eines Brahmanen geboren. Durch die Berührung des Heiligen konnten sie sich an ihre vergangenen Leben erinnern. Als sie aufwuchsen, gingen sie zu dem Heiligen, um sich zu bedanken. Sie gingen zum Ashram des Heiligen, und als sie ihn sahen, fielen sie ihm zu Füßen und sagten: „Oh gelehrter, weiser Mann! In unserem letzten Leben hast du uns gerettet. Deshalb sind wir jetzt hierhergekommen, um uns dir hinzugeben. Errette uns! Befreie uns erneut, so wie du uns in unserem letzten Leben befreit hast.“
Der Heilige konnte nicht verstehen, weshalb die beiden Damen solche Dinge sagten. Er dachte vermutlich: „Diese verrückten Damen! Worüber reden sie?“ Er sagte: „Ich habe euch nie gerettet. Ich habe euch nie erlöst. Ich erinnere mich nicht.“ Die beiden Mädchen begannen, ihm von ihrer Erfahrung zu berichten und sagten: „Erinnerst du dich, als du einmal zu deinem Ashram zurückgegangen bist? Es war spät, und du hast dich im Wald niedergelegt. Dein Kopf hat einen Baum berührt und deine Füße haben einen anderen Baum berührt. Plötzlich fielen beide Bäume um. Diese beiden Bäume waren wir! Aufgrund eines Fluches waren wir als diese beiden Bäume inkarniert, aber durch deine Berührung wurden wir befreit und haben jetzt diesen menschlichen Körper bekommen. Bitte unterweise uns! Sag uns, wie man frei wird! Wir wollen nicht wieder in diesem Zyklus von Geburt und Tod gefangen sein. Bitte befreie uns! Wir geben uns dir hin.“
Als er das hörte, war der Heilige wirklich überrascht. Er sagte: „Was habe ich getan? Ich habe nichts getan. Ich habe kein großartiges Wissen, nichts. Das einzige, was ich tue, ist, dass ich immerfort in meinem Geist und in meiner Atmung meine Aufmerksamkeit einzig und allein auf Krishna richte, sonst nichts.“ Er sagte: „Lasst uns über den Nektar, den Lord Krishna schenkt, meditieren. Das wird euch retten. Das wird euch befreien, so wie Er euch in eurem letzten Leben durch meine Berührung befreit hat. Obwohl ich mir dessen nicht bewusst war, hat mich der Herr dorthin geführt, um euch zu befreien. Fokussiert eure Aufmerksamkeit, trinkt den Nektar des Herrn und durch Seine Gnade werdet ihr befreit werden.“
So gingen sie tiefer in ihre Sadhana. Sie begannen, die Sadhana mit nur einem Ziel zu praktizieren: Lord Krishna zu erreichen, sonst nichts. Schlussendlich wurden sie in sehr kurzer Zeit befreit. Sie erlangten ihre spirituellen Körper und gingen nach Vaikuntha, um dort ewig die Gegenwart des Herrn zu genießen.
Es spielt also keine Rolle, was du tust. Wenn es dein Ziel ist, Gott zu erreichen, wird alles, was du tust, zur Opfergabe, es wird wie ein Yagna für Ihn sein. Indem du dieses Yagna machst, wirst du deinen spirituellen Körper erhalten, damit du Ihn erreichen kannst, damit du in Seiner Gnade, in Seiner Liebe, sein kannst.
Paramahamsa Vishwananda
Auszug aus der Bhagavad Gita, Kapitel 4, Vers 31