13. April 2020

LIVE FRAGEN & ANTWORTEN AUS DEUTSCHLAND
SHREE PEETHA NILAYA ASHRAM

In diesem satsang beantwortet Paramahamsa Vishwananda Fragen über Menschen, die den guru verlassen und dann wieder zu ihm zurückkehren, über Träume, niederes dharma und höheres dharma und Er spricht darüber, wie wir unser kreativstes Selbst zum Ausdruck bringen.

 

Jai Gurudev!

Heute ist das Vaisakhi-Fest. Es ist ein Tag, an dem die Menschen ihre Ernte eingebracht haben, und sie feiern das und sind dankbar für das, was Gott ihnen gegeben hat.

Die Sikh feiern die Gründung der Khalsa, die Sri Guru Gobind Singh zum Schutz der Religion, zum Schutz der Schwachen, geschaffen hat. Man muss wirklich dankbar sein für das, was man im Leben erhält! Sehr oft nehmen wir als selbstverständlich hin, was uns das Leben schenkt. Wir nehmen alles als selbstverständlich hin, wenn uns alles leicht gegeben wird, wir schätzen es nicht wirklich. Wir sagen zwar, wir schätzen es, weil wir denken: „Ah ja, wir haben das…“, „wir haben Geld, um alles zu kaufen…“. Es ist wie mit den Dingen in unserem Leben – wann weiß man etwas wirklich zu schätzen? Sehr oft erst dann, wenn man verliert, was man hat, wenn einem das, was einem lieb und teuer ist, weggenommen wird, wie jetzt gerade diese Freiheit, überall herumzulaufen.

Wenn wir betrachten, was jetzt mit dieser Freiheit des Herumreisens und Umhergehens geschieht … Jetzt gibt es diese Freiheit nicht, dass man einfach in sein Auto springen und herumfahren kann, wenn man möchte. Die Menschen fangen an zu denken, wie wunderbar es war, als sie die Freiheit hatten, herumzureisen. Wenn sie irgendwohin fliegen wollten, haben sie einfach einen Flug gebucht und sind geflogen. Aber jetzt ist das nicht mehr möglich, weil es kein Flugzeug gibt, das fliegt, selbst wenn man einen Notfall hat. Ich habe das auch in unserem Fall gesehen, als wir aus Indien zurück nach Deutschland kamen. Durch die Gnade von Giridhariji war es für uns sehr einfach, einen Flug zu buchen, aber viele müssen Wochen oder Monate warten.

Wirklich dankbar zu sein, das ist es, wofür Vaisakhi steht: dankbar zu sein für das, was Gott und die Natur uns schenken, und dass wir in den Augen der Natur alle gleich sind. Wisst ihr, die Natur sieht nicht, ob ihr arm oder reich seid, ob ihr weiß oder schwarz seid. Es spielt keine Rolle, wie ihr seid, ob ihr alt oder jung seid – die Natur behandelt alle gleich. Und das wollte Guru Gobind Singh der Welt auch zeigen. Deshalb hat er diese Khalsa geschaffen, damit im Geist der Menschen Gleichwertigkeit und Dankbarkeit für alles entstehen.

Warum verlassen Menschen den spirituellen Weg? Und wenn sie den spirituellen Weg verlassen haben und ihnen wird klar, dass sie einen riesigen, dummen Fehler gemacht haben, und sie wollen zurückkehren – nimmt Er solche Devotees wieder auf?

Seht, die Menschen haben in ihrem Leben unterschiedliche Absichten. Manche Menschen gehen den spirituellen Weg, nur weil es sich um einen Trend handelt, andere gehen ihn, weil sie neugierig sind und es versuchen wollen. Aber wenn man den spirituellen Weg als Trend oder aus Neugierde geht, dann ist nichts in einem erwacht, und man hat das entsprechende Gefühl nicht in sich. Dann versucht man diesen Weg und sagt einfach: „Oh ja, ich will diesen Weg gehen“, doch es ist wie in einem Einkaufszentrum. Man geht hin und sieht sich alles rundherum an, aber es gibt nichts, was einen wirklich zufriedenstellt.

Oft ist es heutzutage schick, sich auf einem spirituellen Weg zu befinden, ein bisschen dazusitzen und zu meditieren oder eine Yogaposition einzunehmen, das Bein in die Luft zu strecken und zu glauben, dass man erleuchtet wird. Seht, die Menschen lieben es, schöne Worte und Dinge zu hören, die ihnen gefallen, sie mögen diese Art von Worten. Deshalb gehen viele Menschen auf den spirituellen Weg, ohne zu wissen, wie der spirituelle Weg aussieht. Ich spreche hier nicht von der Pseudo-Spiritualität, die man im Äußeren sieht, denn es gibt alle möglichen spirituellen Wege. Wenn man heutzutage am Computer „Spiritualität“ oder „spiritueller Weg“ eingibt, hat man eine Vielzahl von Informationen. Die Menschen suchen nach einfachen Dingen. Spiritualität muss etwas sehr Trendiges sein, es muss sehr einfach sein: „Wenn ich Gott fühlen will, sollte ich ihn sofort fühlen.“ Und man sieht die Leute dort sitzen: „Ah, ich fühle Energie, ich fühle dies, ich fühle jenes“, was alles nur im Kopf ist, denn das ist keine wirkliche Spiritualität. Die Leute suchen nur nach einer trügerischen Erfahrung und wollen sich einfach nur gut fühlen, so dass sie herumgehen und sagen können: „Ja, ich habe dies oder jenes gefühlt.“ Das ist keine wirkliche Spiritualität. Die Menschen betreiben diese Art von Spiritualität wie einkaufen gehen. Sie springen, auf der Suche nach Sinneseindrücken, von einem Ort zum anderen. Und weil sie auf der Suche nach Sinneseindrücken sind, ist der Markt der Sinneseindrücke, der Markt der maya, natürlich voll davon, und er bietet alle Arten von Empfindungen, von links nach rechts. Man geht von einem Stand zum anderen, ohne wirklich zu wissen, was man sucht.

Viele Menschen gehen auf diese Weise auf den spirituellen Weg. Sie gehen aus Neugierde und weil es im Trend liegt. Auf diesem Weg werden sie nicht sehr lange durchhalten, denn sie müssen sich bewegen, sie sind ständig auf der Suche nach der Empfindung, die sie in ihrem Inneren haben. Es ist so wie bei manchen Menschen, die süchtig nach Liebe sind, nach diesem Gefühl der Liebe, von dem ich spreche. Doch es ist keine wahre Liebe, es sind Sinneseindrücke, nach denen sich die Menschen sehnen, es ist wie eine Droge. Wenn sie sie einmal gehabt haben, gehen sie zur nächsten weiter. Sie haben einen Partner und gehen zum nächsten weiter. Es ist ein Empfinden von: „Ja, ich brauche diese Sinneseindrücke, um weiterzukommen.“ Drogen sind dasselbe. Die Menschen haben Drogen durch Spiritualität ersetzt. Wenn sie das ersetzen, was sie suchen, dieses Gefühl, das sie in der Außenwelt suchen, dann wird es natürlich nicht lange anhalten. Es wird vielleicht ein Jahr, zwei Jahre, drei Jahre, sechs Jahre dauern, und was passiert dann im sechsten Jahr? Es wird nachlassen und sie werden weggehen – weil es in ihnen keine Aufrichtigkeit gibt, weil sie nur nach Sinneseindrücken gesucht haben. Menschen gehen sehr oft einen spirituellen Weg und suchen nach diesen Empfindungen.

Ihr seht, wenn wir das betrachten – wahre Spiritualität, die Tiefe der Spiritualität ist, wenn man tief in die Wiederentdeckung des eigenen Selbst eintaucht. Ich spreche hier nicht von dem Selbst, in dem man einfach nur da sitzt und meditiert: „Ommm“, und danach sagt man: „Ja, ich habe mich gespürt“. Nein, davon spreche ich nicht. Ich spreche davon, tiefer in das eigene Innere einzutauchen, über diese Verblendung hinauszugehen, die der Geist erschaffen hat, und zuerst wieder zu entdecken, wer man wirklich ist – diese wahre Liebe, die dem Geist unbekannt ist –, und etwas aufzuschließen, das lange Zeit verschlossen war.

In der Bhagavad Gita, Kapitel 7, Vers 13, sagt Bhagavan Krishna: „Getäuscht von den drei Arten der maya kennt diese Welt Mich nicht als unveränderlich und ewig“. Das ist so wahr! Denn die Menschen werden durch diese drei Zustände – Güte, Leidenschaft und Unwissenheit / sattvisch, rajasisch und tamasisch – getäuscht. Wenn man sich in diesen drei Formen der maya befindet, sieht man nur diese Realität, man tanzt in dieser Realität, man spielt in dieser Realität. Auch wenn Menschen in dieser Wirklichkeit nach Spiritualität suchen, gehen sie nicht tiefer, sie gehen nicht über diese drei Formen der maya hinaus. Wie Bhagavan Krishna selbst sagte, sie täuschen sich, sie wissen nichts.

Erstens wissen sie nicht, dass sie ewig sind, sie erkennen diese Ewigkeit des Selbst, das atma, das jenseits der Begrenzung ist, nicht an. Das atma, das ewig ist, kann sich nicht nach etwas Materiellem sehnen; es kann nicht an etwas Materiellem festhalten. Das atma, das ewig ist, sehnt sich nach etwas, das ewig ist. Wie kann man sich nach etwas Ewigem sehnen, wenn man nicht weiß, dass man selbst ewig ist? Ja, wir sagen, unsere Seele ist unsterblich, jeder weiß, dass die Seele nicht sterben kann und all diese Dinge. Aber mit seinem wahren Selbst in Kontakt zu sein, das ist es, was wahre Spiritualität ausmacht. Erkenne, wer du wirklich bist, indem du diese drei Formen transzendierst, wie Bhagavan sagt. In Kapitel 7, Vers 14, sagt Er: „Es gibt nur einen Weg, wie man das tun kann“. Ihr wisst, Er sagte, dass es wahrlich sehr schwierig ist, diese drei Formen der maya zu überwinden. Ich bin sicher, dass Arjuna Ihm eine Frage gestellt hatte: „Wie ist es möglich, dass wir das überwinden können?“ Er sagte: „Es ist sehr schwierig. Es ist wirklich sehr schwierig. Aber für jene, die bei Mir Zuflucht nehmen, für jene, die sich Mir hingeben, wird es leicht.“

Wisst ihr, es ist so, als ob man zum Beispiel zu einem Arzt geht. Angenommen, man hat eine bestimmte Krankheit, man geht zum Arzt, und der Arzt sagt zu einem: „Diese Krankheit ist unheilbar. Es gibt kein Heilmittel für diese Krankheit“. Und dann verschreibt er ein Medikament und gibt es einem. Würdet ihr diesem Medikament vertrauen? Nein, ihr würdet diesem Medikament nicht vertrauen. Dasselbe hat Krishna gesagt. Zu Beginn sagte Er: „Wahrlich, es ist sehr schwierig, diese Formen von maya, die Meine maya sind, zu überwinden.“ Ihr seid geschockt? Das ist, als ob man zum Arzt geht und er sagt: „Es gibt kein Heilmittel dafür.“ Aber Krishna sagte: „Diejenigen, die sich Mir hingeben …“ Er sagte: „Okay, es ist in Ordnung. Es ist schwierig, darüber hinauszugehen, aber nicht unmöglich“.

In Kapitel 13 sagt Er: „Es ist sehr schwierig, weil die Menschen getäuscht werden“. Aber betrachten wir einmal Maya, was ist das wirklich? Maya ist nicht schlecht. Sie macht ihren Job, weil sie sich ergeben hat, sie tut das, was der höchste Herr ihr befiehlt. Das bedeutet, sie täuscht den Verstand der Menschen, bis diese sich wirklich ergeben. Solange dieser Geist nicht transformiert wird, befindet man sich immer noch in dieser Art von maya. Seht, wenn euch etwas Schlimmes zustößt, seid ihr aufgeregt, ihr werdet wütend, ihr werdet so wild – und für die Menschen in dieser Welt geht das Leben in diesem jämmerlichen Zustand einfach weiter. Wenn es gut ist, ist es gut, wenn es nicht gut ist … Diese Menschen haben kein Ziel in ihrem Leben, sie sind nicht glücklich, und doch tun sie so, als seien sie glücklich. Über diese drei Modi [die gunas] sagt Bhagavan: „Diese muss man überqueren. Wenn ihr Mich wirklich erreichen wollt, müsst ihr jenseits davon gehen.“ Denn wenn ihr an diesen drei „Dingen“ festhaltet, werdet ihr nie in der Lage sein, jenseits davon zu gehen. Bhagavan sagt: „Nein, jetzt müsst ihr euch hingeben“. Der oberste „Arzt“ sagte: „Okay, gut. Ich verwende harte Worte, um euch eindringlich zu sagen, dass es ansonsten unmöglich ist“, und das ist es, wovor die Menschen in der Spiritualität Angst haben.

Wenn diese Menschen in die wahre Spiritualität einsteigen, haben sie Angst vor Herausforderungen. Und maya wirkt überall! Nennt mir einen Ort, an dem maya nicht wirkt! Seht, wir sind in dieser materiellen Realität, maya wirkt in allen Bereichen. Wenn der „Arzt“ an diesen Punkt kommt und euch auf sehr eindringliche Weise sagt: „Nein, was ihr habt, ist schrecklich“, aber dann sagt Er: „Doch es gibt etwas, was darüber hinausgeht. Nur wenn ihr euch mit Mir anfreundet, wenn ihr Mich kennen lernt und Vertrauen in Mich habt, kann Ich euch helfen. Es ist nicht unmöglich. Dieser Modus, diese Täuschung, die Ich über euch gelegt habe, steht unter Meiner Führung, unter Meiner Herrschaft. Und wenn Ich sehe, dass ihr bereit seid, werde Ich fordern: ,Geh weg, greif Meinen Devotee nicht an!‘“

Aber dies geschieht nur, wenn in dem, was man tut, Aufrichtigkeit ist, diese wahre Sehnsucht nach Ihm, dieses Verlangen nach Ihm. Das darf nicht nur oberflächlich sein. Es darf nicht nur so sein: „Okay, ich probiere dies und das aus, ein bisschen von diesem und ein bisschen von jenem“. Nein, man muss diesen auf ein Ziel ausgerichteten Geist in sich tragen. Dann ist es möglich, zu transzendieren.

Es ist dasselbe, wenn Menschen den spirituellen Weg gehen, aber dennoch, wenn sie geprüft werden… Denn sie möchten, dass es genau so ist, wie sie es wünschen, es soll einfach sein, sie wollen schöne Dinge hören, blumige Worte, die in den Ohren angenehm klingen. Aber wenn die Prüfung kommt, dann laufen sie davon. Denn niemand will sich wirklich auf diese Prüfung einlassen. Aber was ist diese Prüfung in Wirklichkeit? Seht, sie dient nicht dazu, euch schwach zu machen. Eigentlich ist es ein Test, um euch stark zu machen, um zu wissen, wo ihr steht. Und diejenigen, die sich aufrichtig nach der Wahrheit, nach der Wirklichkeit sehnen, die sich wahrhaftig nach Gott sehnen, nicht nur oberflächlich, die stark in ihrem Glauben und in ihrem Vertrauen sind, diese kann nichts von ihrem Glauben abbringen.

Vorhin sprachen wir über Guru Gobind Singh. Sein Vater wurde von den Moslems gefangen genommen. Zu dieser Zeit wurde Indien von Moslems regiert, und diese töteten so viele Menschen. Tatsächlich wurde sein Vater von Aurangzeb gefangen genommen. Das war ein Tyrann. Viele waren aus diesem Grund zum Islam konvertiert, aber der Vater von Guru Gobind Singh war sehr stark in seinem Glauben, und so enthaupteten sie ihn. Stellt euch das vor! So stark im Glauben zu sein, wie es die Märtyrer waren. Sie haben ihren Glauben nicht aufgegeben. Und das ist wahre Spiritualität! Spiritualität ist nicht nur irgendein Wort, über das man denkt: „Oh, nach der Religion gibt es die Spiritualität“, nein! Es ist wahr, dass Religion eine Sache der Geisteshaltung ist, Spiritualität jedoch transzendiert und führt zu dem, wer man wirklich ist, zur wahren Identität. Man steht zu diesem Glauben und zu der Überzeugung, wer man ist. Nichts kann einen bewegen. Wie viele Prüfungen auch kommen mögen, man ist sich über sein Ziel und seinen Weg im Klaren.

So, zurück zu deiner Frage: „… wenn sie den spirituellen Weg verlassen haben … und sie wollen zurückkehren…“. Es ist wahr, bei vielen Menschen, wird der Verstand oft durch das, was sie hören, was sie sehen, aus welchen Gründen auch immer, getäuscht. Und natürlich fangen sie an, darüber nachzudenken und zu sehen, warum das so gewesen ist, und sie fragen sich: „Lehrt mich das etwas oder nicht? Wachse ich dadurch oder nicht?“ Der Fehler liegt nicht am spirituellen Weg, den man einschlägt, sondern auch an einem selbst, daran, wie man ihn wahrnimmt, und was Spiritualität einem wirklich gegeben hat, um diesen Geist zu transzendieren und sich der höchsten Wirklichkeit hinzugeben.

Menschen, denen es an Wissen über wahre Spiritualität, Wissen über einen wahren Weg fehlt, täuschen sich oft. Natürlich suchen sie dann herum, und wenn sie es erkennen, wenn sie denken, dass sie bereit sind, dann kommen sie zurück. Das liegt auch an der Herrschaft der drei Modi, von denen Bhagavan Krishna gesagt hat, es ist maya. Sie mögen vielleicht nicht bereit sein, aber dennoch befindet sich tief im Inneren jene Gnade, die sie durch viele Leben erhalten haben und nach der sie sich gesehnt haben. Denn das atma im Inneren weiß,was die Wirklichkeit ist, und das atma sehnt sich nach dieser Wirklichkeit.

Durch viele Leben habt ihr euch nach dieser Wirklichkeit gesehnt. Aus welchem Grund auch immer – Er hat euch auf den spirituellen Weg gebracht, ganz gleich, von welchem Weg ich spreche, irgendeinen spirituellen Weg, nur um euch ein bestimmtes Bewusstsein zu vermitteln, das jenseits bestimmter Dogmen oder Begrenzungen liegt. Das bedeutet, dass ihr bestimmte Dinge in euch habt, die wahrhaftig sind. Das ist es, was euch nach eurem Weg suchen lässt.

Also sucht ihr herum, manchmal wandert ihr von einer Sache zur anderen, schaut euch um, stöbert herum, aber was ihr wirklich sucht, ist diese Wahrhaftigkeit im eigenen Inneren und die Aufrichtigkeit auf eurem Weg. Manchmal kommt es vor, dass Menschen umherziehen, und Jahre später kommen sie wieder zurück.

Wird es dasselbe sein oder nicht? Nun, wenn man vor so vielen Jahren weggegangen ist, gibt es eine große Lücke, die es aufzuholen gilt. Natürlich wird es nie wieder so sein wie früher. Aber trotzdem haben diese Menschen zumindest erkannt, dass dies ihr Weg ist, und sie sind zurückgekommen. Das passiert auf dem spirituellen Weg. Aber – wie ich bereits sagte – das Wichtigste ist, sobald sich euer spiritueller Weg offenbart hat, sobald sich euer Meister euch offenbart hat, dass ihr das wirklich erkennt und alles andere zurücklasst, alles fallen lasst, und nur darauf schaut, nur das erkennen wollt. Auf diese Weise seid ihr auf ein einziges Ziel ausgerichtet, und dann seid ihr stärker. Denn je mehr ihr euch darauf einlasst, desto klarer seid ihr, desto mehr Kraft habt ihr, und desto mehr Stärke wird in euch erwachen. Aber je mehr ihr zweifelt, desto unsicherer werdet ihr und dann werdet ihr natürlich schwach sein.

Wenn ihr das erkennt und wisst, dass dies euer Weg ist, aber trotzdem manchmal Schwäche auftaucht, dann umgebt euch auf eurem Weg mit Devotees, mit erhabenen Devotees, die durch diese Dinge wirklich hindurchgegangen sind und ihren Verstand transzendiert haben und wirklich helfen können. Wenn das nicht möglich ist, dann lest über das Leben der Heiligen und darüber, was sie durchmachten. Versteht, dass wahre Spiritualität nicht diese Phantasie ist, mit der Menschen herumlaufen und nur über „Spiritualität“ reden. Spiritualität ist etwas, das tief ist, besonders für uns, die wir auf dem Vaishnava-Weg sind, und natürlich auf dem Weg des kriya von Mahavatar Babaji. Mahavatar Babaji nimmt die Dinge nicht oberflächlich. Er ist sehr streng. Auch auf unserem Weg – wir sind Vaishnavas! – muss man diesbezüglich sehr streng sein.

Streng sein bedeutet nicht, dass man ein Fanatiker wird. Aber man muss wissen, dass man zu diesem Weg gehört, dass man zu dieser Tradition gehört, und dass man sie verkörpert. Und das muss man ehren, das muss man verinnerlichen. Dann kann man es auch mit anderen teilen. Je stärker man wird, je mehr man dieses Licht ausstrahlt, desto mehr kann man auch anderen Menschen auf ihrem Weg helfen, man kann ihnen helfen, auch ihren Weg im Leben zu finden, ob es nun der gleiche Weg ist oder nicht. Aber wie ich immer sage, wenn man etwas Wunderbares gekostet hat, wird man es gerne teilen, aber man muss wissen, dass nicht jeder die gleiche Art von Essen mag. Wenn jemand das, was man selber liebt, nicht essen mag, muss man sich Zeit nehmen. So muss man auf einem spirituellen Weg sein, der stark ist, und man muss selbst klar sein: „Das ist mein Weg, das ist meine Ausrichtung, und das ist es, was ich bin.“ Es spielt keine Rolle, was die Leute über dich denken; stehe fest zu deinem Glauben, zu deiner Überzeugung.

Was ist ein Traum? Ist er eine Illusion oder eine Erwartung? Oder sollten wir unseren Träumen glauben und an ihnen festhalten?

Der Begriff „Träume“ kann etwas missverständlich sein. Wenn man über Träume spricht – viele Menschen haben einen Traum, was sie im Leben erreichen wollen, das nennt man auch einen Traum, und ein Ziel zu haben, nennt man auch einen Traum, weißt du. Die Menschen haben einen Traum, dass sie eines Tages etwas Großes im Leben erreichen werden, dass sie etwas Bedeutendes im Leben erreicht haben, dass sie im Leben „jemand“ sein werden. Auch das ist ein Traum. Aber ich glaube nicht, dass du im Moment danach fragst!

Was ist also ein Traum? Nun, auf wissenschaftliche Weise sagt man, dass ein Traum eine Mischung aus Bildern und Informationen ist, die man im Laufe des Tages aufgenommen hat, und dann, wenn man nachts schläft, träumt man von bestimmten Dingen; es ist wie eine Fortsetzung. Aber in Wirklichkeit haben Träume viele Ebenen.

Man hat Träume, die so sind, weil der Geist in der Außenwelt beschäftigt ist. Seht ihr, sehr oft sind die Menschen so sehr auf den Verstand fokussiert und auch sehr auf die äußere Realität, was bedeutet, dass sie sich auf die äußere Welt konzentrieren. Sie sind mit ihrer Arbeit beschäftigt, mit ihrer Familie und so weiter, mit Freunden und all diesen äußerlichen Dingen.

Aufgrund einer solchen Denkweise entsteht eine bestimmte Art von Traum. Dasselbe Schauspiel, das am Tag andauert, geht auch nachts im Traum als Fortsetzung dieser Gedanken weiter. Der Verstand ist so müde von dem, worauf man sich im Äußeren konzentriert, dass er, selbst wenn man schläft, immer noch versucht, es zu verdauen. Wie verdaut es der Verstand? Der Verstand fängt an, das Erlebte geistig durchzuspielen, so dass ihr dann auch davon träumt. Ihr werdet ähnlich träumen, wie die Erlebnisse tagsüber waren. Dies ist eine Art von Traum.

Dann gibt es eine andere Art von Traum. Normalerweise träumen die Menschen, über die ich jetzt sprechen werde, nicht so viel. Ihr Geist ist ruhig, ihr Verstand ist bestens, aber wenn sie von etwas träumen, ist es ein sehr starker Traum. Diese Art von Traum nennt man einen Vorahnungs-Traum. Die Vorahnung erwacht also innerlich. Dies ist ein Traum des Bewusstseins, in dem das Bewusstsein, wenn man schläft, reist. Wenn das Bewusstsein reist, kann es natürlich viele Orte aufsuchen, und man träumt sogar von Orten, an denen man noch nie in diesem Leben gewesen ist. Man träumt von Dingen, die man in diesem Leben noch nie getan hat, denn es hat nichts mit dieser Zeit zu tun.

Im Inneren existiert eine andere Wirklichkeit aus vielen anderen Leben, die alle „heruntergeladen“ werden. Sie sind alle innerlich vorhanden und wenn man diese voraussehenden Träume hat, reist die Seele vielleicht in frühere Leben oder in zukünftige Leben von einem selbst. Wenn dieses Bewusstsein zurückkommt, erzeugt es natürlich einen bestimmten Traum, der sehr bildhaft ist; er ist im Geist ganz klar. Und wenn man aufwacht, erinnert man sich daran. Natürlich ist diese Art von Traum ein Traum, über den man meditieren soll und erkennen muss, was er einen lehrt. Man muss herausfinden, was diese Träume einem sagen, versteht ihr? Es geht nicht darum, allen Leuten von diesem Traum zu erzählen, denn was diese Träume ausgelöst haben, ist etwas, das in eurem eigenen Leben geschehen ist, in diesem gegenwärtigen Leben! Und dieses gegenwärtige Leben will euch etwas lehren, was ihr nicht aus früheren Leben fortführen sollt oder was ihr ändern könnt, damit die Zukunft anders wird. Dies sind vorausschauende Träume.

Und dann gibt es einen weiteren Traum. Sehr oft fragen die Menschen: „Guruji, ich habe von Dir geträumt, bist Du es wirklich, der im Traum kommt?“ Ja, tatsächlich. Seht ihr, der Verstand ist nicht so stark, um das Bild des Meisters zu erschaffen. Selbst wenn ihr dasitzt und darüber meditiert, werdet ihr sehr oft sagen: „Ich habe versucht, Dich zu visualisieren“. Gestern schickte mir jemand eine Nachricht mit den Worten: „Guruji, ich habe versucht, Dich zu visualisieren, aber ich kann Dich nicht visualisieren.“

Stellt euch vor, wenn ihr nicht einmal eine Visualisierung schafft, glaubt ihr dann, dass der Meister im Traum einfach so kommen wird? Nein, das wird Er nicht. Wenn man von einem Heiligen träumt, träumt man vom Herrn, von Krishna, man träumt von Sriman Narayana, man träumt von irgendeiner Gottheit. Man hat tatsächlich den Segen, man hat die Gnade, man hat den Darshan direkt von Ihnen. Manchmal sprechen Sie im Traum eine bestimmte Sprache, und wenn man erwacht, erinnert man sich immer noch an das, was Sie gesagt haben. Aber man darf es nicht wörtlich nehmen. Denn wenn sie zu eurem atma, zu eurem Bewusstsein sprechen, sprechen Sie eine andere Sprache als die, die euer Verstand erfassen kann. Der Verstand würde es im Äußeren, das begrenzt ist, auf eine sehr logische Weise verstehen. Deshalb sollt ihr folgendes tun: Meditiert über das, was ihr erhalten habt. Es ist jener Traum, der mit Segen und Gnade einhergeht.

Wie ich sagte, wenn der guru in euren Traum kommt, ist es der guru selbst – die Essenz des guru – der gekommen ist, um euch Darshan und Segen zu geben, und das sollte nicht als selbstverständlich angesehen werden. Man sollte darüber meditieren, und man sollte seinen Geist wirklich darin versenken, so dass man die wahre Bedeutung dessen, was man empfangen hat, erfassen kann.

Ich habe euch also von drei Traumzuständen erzählt, die man normalerweise verstehen und auf die man sich fokussieren kann.

Was ist der Unterschied zwischen unserem niederen dharma und unserem höheren dharma? Und wie überwinden wir Furcht, Gier, Anhaftung unseres niederen dharmas, um unser höheres dharma zu verwirklichen?

Mit niederem dharma meinst du wohl dein dharma hier als Mensch. Seht, ihr seid hier in dieser Welt geboren worden, und natürlich ist es euer dharma, hier zu sein und das zu tun, was ihr tun könnt, um diesen Ort zu einem besseren Platz zu machen. Das ist euer dharma, das heißt, euer Job, welchen Weg ihr auch eingeschlagen habt. Wenn ihr zum Beispiel verheiratet seid, ist euer dharma als Mensch in der Familie, euer dharma als Bruder, Schwester oder Kind, euer dharma als Eltern. Das sind Formen des dharmas hier, und sie sind sehr wichtig. Wenn ihr das nicht ernst nehmt, wie wollt ihr dann damit abschließen? Dann werdet ihr das niemals beenden.

Sehr oft sagen die Leute: „Okay, ich bin jetzt spirituell, mein dharma ist damit beendet“. Nein, nein, nein, nein! Natürlich ist ein gewisses karma damit beendet, eine gewisse Pflicht ist beendet, aber das bedeutet nicht, dass dieses dharma, das man erfüllte, nicht gut war. Es war gut, denn durch das Akzeptieren dieses dharmas, durch das, was man tat, wurde man zu seinem höheren dharma geführt, für das man inkarniert ist. Zuerst muss man lernen, sein Leben zu akzeptieren, welchen Weg man auch eingeschlagen hat. Lernt zu akzeptieren, dass ihr hier geboren seid und eine bestimmte Pflicht zu erfüllen habt. Lernt wirklich, das zu akzeptieren, was Gott euch als eure Arbeit, als eure Familie, als eure Umgebung, was auch immer, gegeben hat. Seht, wenn ich sage, dass ihr das akzeptieren sollt, heißt das nicht, dass ihr euch auf alle stürzen sollt, alle umarmen sollt und ihnen sagt: „Ich liebe dich, ich liebe dich“ …. was auch immer. Nein, spürt in euch selbst die Dankbarkeit dafür, fühlt euch glücklich, dass ihr all das habt. Ohne einen Job wärt ihr nicht da, wo ihr jetzt seid. All diese Erfahrungen, die ihr gemacht habt, haben euch dorthin gebracht, wo ihr jetzt seid, und durch diese Erfahrungen werdet ihr vorbereitet, wirklich das zu tun, wofür ihr gekommen seid.

Der guru führt euch zu eurem wahren dharma. Eure tägliche Routine zu akzeptieren ist ein dharma, das ihr erfüllen müsst, also vergesst nicht – akzeptiert eure tägliche Routine und gebt sie den Füßen von Sriman Narayana hin. Da ihr auf dem spirituellen Weg seid, besteht aus der Gesamtsicht euer wahres dharma darin, das, was ihr erhalten habt, auch zu verbreiten.

Ihr seht, das wirkliche dharma ist nicht nur etwas Materielles, es ist auch etwas Spirituelles. Deshalb habe ich in den letzten Jahren den Devotees gesagt: Bildet euch, lernt. Ich sagte Swami Revati und jetzt auch Rishi Akash und dem Media-Team etc., sie sollen die Botschaft verbreiten. Die Devotees sollten über die Botschaft ihres guru Bescheid wissen, sollten die Lehren kennen, so dass sie anderen Menschen helfen können. Sie können anderen Seelen helfen, ebenfalls aufzusteigen. Und nicht nur diesen – sie sollen sich auch um andere kümmern. Das ist das, was alle großen Meister gesagt haben: „Verbreitet meine Lehre, teilt sie mit allen“. Und dies ist das dharma eines jeden Devotees. Das ist das großartigste dharma, denn wenn man Erleuchtung erlangt, bereitet man für andere den Weg. Man bringt das, was man empfangen hat, zu anderen, man gibt es anderen, man teilt es, und dieses dharma ist eines der größten.

Ich sage euch nicht, dass ihr die Menschen zu mir bringen sollt, nein. Bringt sie zu Sriman Narayana! Bringt sie dazu, nach etwas Höherem zu streben, nach etwas, das jenseits der Konzepte des Verstandes ist. Ihr tut das nicht für mich, sondern für den höchsten Herrn! Und das ist das dharma, das jeder Devotees zu erfüllen hat. Also ist zuerst das zu akzeptieren und zu lieben, was man im Leben tut. Liebe, was du tust, und opfere es zu den Füßen von Giridhariji.

Ich bin Künstler. Wie werden wir unser kreativstes Selbst und wie drücken wir damit aus, was in unseren Herzen ist?

Oooh, ich liebe Künstler! Eigentlich drücken Künstler meistens aus, was in ihnen steckt, wenn sie beginnen, irgendeine Art von Kunst zu machen. Ich spreche nicht nur vom Malen, ich spreche nicht nur vom Bildhauern … Künstler sind in einem meditativen Zustand, und im Zustand der Meditation spielt es keine Rolle, was links oder rechts geschieht, alles ist völlig belanglos.

Wenn du tust, was du tust, vor allem als Künstler, vergiss die Welt da draußen, vergiss alles. Konzentriere dich und lasse aus deinem Herzen strömen, was du in dir trägst, bringe es zum Vorschein. Es spielt keine Rolle, ob die Menschen deine Kunst schätzen oder nicht. Wenn wir all die großen Künstler sehen, wusste da jemand die Kunst zu schätzen, als sie noch lebten? Niemand wusste ihre Kunst zu schätzen. Aber trotzdem haben sie dieser Welt etwas gegeben. Heute sind all ihre Kunstwerke Millionen und Abermillionen von Dollars wert. Aber es geht nicht um die Millionen. Glaubt ihr, als diese Künstler malten, dachten sie an die Millionen? Nein, sie dachten nicht an die Millionen, sie dachten: „Was kann ich dieser Kultur schenken, was kann ich dieser Gesellschaft geben, das sie dazu bringt, über etwas nachzudenken, das tiefer in ihrem Inneren liegt?“ Und sie brachten das nach außen, was aus ihrem Inneren kam, sie drückten aus, was in ihnen war.

Also bringe das, was du in dir hast, durch deine Kunst nach außen, es ist eine großartige Meditation. Künstler können sich wirklich ausdrücken, mehr als jeder andere. Deshalb mag ich es sehr, wenn Künstler darüber sprechen. Einige von ihnen sind verrückt, aber manchmal ist es gut, verrückt zu sein. Die meisten Künstler sind sowieso verrückt, und gerade durch diese Verrücktheit kann man sich gut ausdrücken.

Nun, spirituelle Menschen sind auch Künstler, weil sie verrückt sind. Wir sind verrückt nach Gott. Und so drücken wir manchmal diese Verrücktheit aus. Die Menschen werden es nie verstehen, weil sie durch die Brille schauen, die sie gerade tragen. Wenn sie eine rote Brille tragen, sehen sie alles rot, wenn sie eine gelbe Brille tragen, sehen sie alles gelb. Doch das spielt keine Rolle.

Sei also frei, das auszudrücken, was in deinem Inneren ist, sei du selbst. Nur wenn du du selbst bist, wird sich das Göttliche offenbaren.

Jai Gurudev!

Hier findest du das Video vom Satsang ?