27. März 2020

LIVE Q&A AUS VRINDAVAN
SHREE GIRIDHAR DHAM ASHRAM, 27. MÄRZ 2020

Jai Gurudev, alle zusammen!

Vielleicht ist euch  aufgefallen, dass ich vorhin, als ich japa gemacht habe, ein wenig gehustet habe. Ich reagiere nämlich sehr empfindlich auf Zugluft. Wenn also der Wind weht, ist das für mich schrecklich. Deshalb trage ich jetzt diesen Schal, damit ich nicht huste und euch alle erschrecke!

Auch wenn ich euch nicht alle sehe, freue ich mich wirklich. Es ist schön, zu wissen, dass ihr alle da seid, und es ist schön, zusammen zu chanten. Das zeigt, dass wir eine sehr starke Familie sind, und dass wir füreinander da sind. Ich bin für euch da, und ihr seid auch für mich und für alle anderen da. Und das ist es, was Familie bedeutet, das ist es, was uns auch in uns selbst stark macht. Wo auch immer ihr seid, ob ihr in Quarantäne seid oder nicht, es ist schön, diese Zeit mit euch zusammen zu verbringen. Wie ich euch allen gesagt habe, ich genieße sie. Ich hoffe, auch ihr genießt sie.

Ich bitte jetzt Swami Revati, eure Fragen zu stellen.

Guruji, während wir durchs Leben gehen, treffen wir Entscheidungen, die vielleicht nicht dem entsprechen, was Gott und der guru für uns vorgesehen haben, und wir erkennen, dass wir einen Fehler gemacht haben. Wie können wir mit diesem Fehler leben und uns auf den „Plan B“ von Gott und vom guru einstellen?

Aaah… so lustig! Man macht viele Fehler im Leben, bis man wirklich im Einklang mit dem Plan Gottes und des gurus ist. Und diese Fehler sind eigentlich keine Fehler, es ist ein Lernprozess. Und durch diesen Lernprozess wird man bewusster und lernt, nicht immer und immer wieder das Gleiche zu tun. Es sind also keine Fehler. Es ist, wie ich schon sagte, ein Lernprozess.

Das erinnert mich an eine Geschichte. Ein Mann beschloss nach unzähligen Anstrengungen und Misserfolgen in seinem Leben, alles aufzugeben und sich in den Wald zurückzuziehen. Als er  in den Wald ging, traf er einen Weisen. Er verbeugte sich vor ihm und sagte: „Bitte erkläre mir, was ich tun soll. Ich habe mein ganzes Leben lang gekämpft, ein Misserfolg nach dem anderen. Ich habe keinen Erfolg, während alle um mich herum sehr erfolgreich sind.

Der Weise sagte daraufhin: „Höre, mein Lieber, du brauchst nicht aufzugeben. Erkenne einfach, was das Leben dich gelehrt hat.“ Dann zeigte er auf zwei Pflanzen. „Sieh dir diese beiden Pflanzen an. Du siehst diesen riesigen Bambus, der sehr hoch gewachsen ist, und diesen Farn.“ Der Weise erzählte weiter: „Ich habe den Farn-Samen und den Bambus-Samen gleichzeitig gesät. Als ich sie goss und mich um sie kümmerte, begann der Farn wunderschön zu wachsen, sehr schnell, sehr grün, und er wurde wunderbar. Aber der Bambus? Ich goss weiter, ich kümmerte mich weiter um ihn, aber er zeigte kein Anzeichen von Leben, er wuchs nicht. Doch ich hörte nicht auf, mich um die Bambus-Saat zu kümmern, und ich hörte auch nicht auf, mich um den Farn zu kümmern. Inzwischen wuchs der Farn und blühte und grünte wunderschön. Lange Zeit blieb der Samen des Bambus gleich, es passierte nichts. So vergingen fünf Jahre. Nach fünf Jahren trieb ein Sprössling aus dem Bambuskern. Als der kleine Bambustrieb zu wachsen begann, wuchsen innerhalb von sechs Monaten Hunderte von Metern Bambus aus diesem kleinen Samen.“

Der Weise erzählte weiter: „Glaubst du, dass der Bambus in diesen fünf Jahren nicht gewachsen ist? In Wirklichkeit wuchs er! Er wuchs nach innen, und er wuchs nach unten. Er machte seine Wurzeln stark genug, um das halten zu können, was später kommen würde. Innerhalb eines Jahres war der Bambus sehr hoch, aber um einen so hohen Stamm zu haben, braucht man starke Wurzeln.“

Im Leben ist es auch so, man wird viele Misserfolge haben, so wie ein Kind. Wenn ein Kind gehen lernt, fällt es oft hin. Doch ein Kind steht wieder auf und versucht erneut zu gehen. Stellt euch vor, das Kind beschließt: „Oh, ich bin hingefallen, ich bin am Ende, ich lasse das alles.“ Glaubt ihr, dass das Kind gehen lernen würde? Nein, das würde es nicht.

Im Laufe des Lebens stellen sich Aufgaben, die zu bewältigen sind, damit man stark wird. Wenn man es so betrachtet, dann sieht man, es sind Lernprozesse, die man durchläuft. Während man in diesem Lernprozess steckt, ist es natürlich schwierig, das so zu sehen. Aber setzt euch hin und betrachtet in Ruhe euer Leben – wie oft seid ihr gefallen, aber ihr seid wieder aufgestanden. All dies waren Erfahrungen, die euch dorthin gebracht haben, wo ihr jetzt seid. Und euer Leben ist nicht schlecht! Ihr habt ein wunderbares Leben – das ist es, was ihr erkennen müsst. Eure Augen sind gut, Eure Nase ist gut, Euer Mund ist gut, Eure Gesundheit ist gut – kein Coronavirus, keine anderen Viren, nichts. Seid dankbar für das Leben selbst. Natürlich wäre es wunderbar, wenn Gott einfach das, um was ihr Ihn bittet, über euch ausschütten würde. Aber würdet ihr daraus etwas lernen? Nein, ihr würden nichts daraus lernen. Was wir leicht erhalten, nehmen wir sehr oft als selbstverständlich hin. Aber das, was wir uns erarbeiten, schätzen wir. Betrachtet also alles, was auch immer kommt, als von Ihm kommend und als Lernprozess für euch.

Guruji, die Grenze zwischen Stolz und Selbstvertrauen ist für mich oft wirklich unklar. Das eine ist schlecht und das andere ist gut, aber wo ist der wesentliche Unterschied?

Stimmt, zwischen Stolz und Selbstvertrauen ist tatsächlich ein schmaler Grat. Ihr seht, bei Stolz spielt das Ego sehr stark mit. Bei Selbstvertrauen stellt man sein Ego nicht zur Schau. Gestern war eine Frage über Demut –  das ist ähnlich: Wenn man stolz auf sich ist und dieses majestätische Ego hat, das sehr machtvoll ist, dreht sich die Welt nur um einen selbst, man ist der Mittelpunkt von allem. Bei allem, was man tut, geht es nur um „ich, ich,  ich, mich, mich, mich“ und „mein, mein, mein“. Dazu treibt einen der Stolz.

Aber wenn man Selbstvertrauen hat, kümmert man sich nicht um „ich, mich“ und „mein“, man tut, was man tun muss und man erfreut sich an allem, was man tut. Seht, jemand der Stolz hat, muss sich ständig darum bemühen, sein Ego zu nähren. Diese Menschen müssen dauernd über sich selbst nachdenken. Ständig müssen sie überlegen: „Was soll ich den Leuten sagen, damit sie mich anerkennen? Wie kann ich diese Personen glücklich machen? Eigentlich will ich gar nicht, dass sie glücklich sind, sondern ich will, dass ich glücklich bin.“ Ihr seht, man ist also ständig mit anderen beschäftigt. Man denkt dauernd darüber nach, was andere über einen denken. Es geht immer darum, wie man von außen gesehen wird. Wird man auf diese Weise glücklich? Nein, so wird man nie glücklich! Denn so wie man die anderen behandelt, so wird man auch von diesen behandelt. Aber man ist sich dessen nicht bewusst, denn der Stolz und das Ego sind so zufrieden, sie sind so fröhlich, dass man sich dessen nicht bewusst ist. Wann würde man sich dessen bewusst werden? Wenn jemand einen verletzt. Ihr seht, wenn man von jemandem verletzt wird, wird dieses Ego zerschlagen. Dann fängt man an, sich zu fragen: „Warum ist das geschehen?“, denn der Stolz ist verletzt worden, das Ego ist verletzt worden.

Beim Selbstvertrauen hingegen ist es genau umgekehrt. Wenn man Selbstvertrauen hat, geht es nicht darum, wie einen die anderen sehen, sondern darum, wie man sich selbst sieht. Man versucht sein Bestes, um sich zu entwickeln, doch nicht so, wie andere Menschen es gerne sehen würden. Man muss anderen nichts beweisen, sondern man entwickelt Selbstakzeptanz, man wird so, wie man ist. Es spielt keine Rolle, ob einen die Welt akzeptiert oder nicht. Wie man von anderen gesehen wird, hängt davon ab, welche „Brille“ die Menschen tragen, welche Farbe diese Brillen haben. Aber die eigene Brille muss klar sein!

Es besteht also ein großer Unterschied zwischen den beiden. Und wenn man in Ruhe sein Leben analysiert, erkennt man das. Wenn man ein stolzer Mensch ist, ist man nie mit etwas zufrieden. Selbst wenn einem das Wunderbarste geschenkt würde, wäre man nicht zufrieden. Aber wenn man ein selbstbewusster Mensch ist, dann ist man auch mit dem Geringsten zufrieden, man hat diese innerliche Zufriedenheit.

Es war einmal ein Heiliger, Gondavalekar Maharaj. Einer seiner Devotees war ein sehr bekannter und gebildeter Mensch und in Maharashtra sehr bekannt. Natürlich war auch Maharaji als ein großer Heiliger sehr bekannt.

Eines Tages kam einer der Schüler Maharajis zu ihm und fragte: „Maharaj, es gibt eine Frage, die mich bedrückt. Bitte erkläre mir – du bist ein so einfacher Mann, und dieser Mann, dieser gebildete Mensch, er hat alles. Er hat Geld, er hat einen Namen, er hat Ruhm, alles, aber ich sehe, dass er zu dir kommt. Warum muss ein solcher Mann, der alles hat, zu dir kommen?“

Gondavalekar Maharaj sagte zu ihm: „Schau, er mag materiell alles haben, er mag alles Wissen haben, er mag sehr gebildet sein, aber das macht niemanden zufrieden. Doch wenn er hierher kommt, fühlt er diese Zufriedenheit in sich.“

Ist man also mit sich selbst zufrieden, dann ist man der glücklichste Mensch. Es ist sehr einfach, aber sehr oft mögen wir es, unser Leben zu komplizieren. Wir suchen gerne Probleme, auch wenn es keine Probleme gibt, weil uns die Meinung anderer wichtig ist. Wir sorgen uns darum, was die Leute über uns denken. Aber wer auf dem spirituellen Weg ist, sollte sich nicht darum kümmern! Auf diesem Weg haben wir gelernt, das Leben zu respektieren, jeden zu achten und jeden so zu lieben, wie er ist. Das ist sehr wichtig. Wenn wir über Liebe sprechen, sprechen wir darüber, wie der Herr, wie Giridhariji, alle liebt. Und das kommt mit der Akzeptanz: der Akzeptanz von sich selbst und der Akzeptanz von allen.

In der Bhagavad Gita, Kapitel 13, Vers 34, sagt Bhagavan: „Es gibt eine Sonne, die die ganze Welt erleuchtet. So gibt es auch ein Bewusstsein, das euren Intellekt, euer Bewusstsein, alles erleuchtet.“ Wenn also diese Sonne die ganze Welt erleuchtet, ist die Natur der Sonne selbst diese Erleuchtung. Auch wenn es Tag und Nacht gibt, ist es nicht so, dass die Sonne schlafen geht, wie wir oft sagen. Nein, die Sonne scheint immer. Das Bewusstsein in euch strahlt immer, lasst seine Natur erwachen! Lasst dieses Bewusstsein erwachen! Wenn also dieses Bewusstsein in euch erwacht, erstrahlt es ganz natürlich – durch diese Präsenz. Und dadurch, durch diese Gegenwärtigkeit, wird alles erleuchtet. Es ist wie bei der Sonne: durch die Gegenwart des Sonnenlichtes wird alles hell. Die Sonne strengt sich nicht an, sie scheint einfach. Wenn du also in deinem Selbst zentriert bist, wenn du mit dir selbst im Einklang bist, wird allein deine Gegenwart rundherum Transformation bewirken.

Guruji, wie können wir wissen, ob der guru und Gott mit uns zufrieden sind, da wir wissen, dass Du uns nicht gerne schmeichelst?

Schmeichelei… das mögen alle gern. Wenn man etwas Gutes tut, möchte man, dass einem gedankt wird, man mag, wenn einem geschmeichelt wird. Aber ihr wisst, dass der guru und Gott das nicht tun. Ihr wisst sehr gut, wenn dem Ego eines Schülers, eines Devotees, geschmeichelt wird, dann ist das gefährlich. Aber die Menschen hören Schmeicheleien oft sehr gerne.

Ich habe in meinem Leben viele Menschen gesehen. Viele davon sind mit der Erwartung gekommen, dass man ihnen schmeichelt, dass man „danke“ zu ihnen sagt. Aber wenn man ein wahrer guru ist, dann erlaubt man den Devotees, was auch immer sie tun, als Dienst zu tun. Wenn der guru „danke“ sagt und ihnen schmeichelt, erhalten sie diese Gnade nicht, sie erhalten dieses punya nicht. Deshalb sagen wahre Meister niemals „danke“, weil sie deswegen hier sind, um ihre Schüler zu erheben, und wenn sie „danke“ sagen, weckt das eine gewisse Erwartungshaltung. Ihr wisst, es ist nie genug. Wenn man sich einmal bei jemandem bedankt, glaubt diese Person: „Ja, jetzt habe ich etwas Wunderbares getan, und wenn ich einmal etwas Wunderbares getan habe, dann mache ich das wieder. In den Augen des gurus und Gottes stehe ich sehr gut da.“ Aber die Augen des gurus und Gottes sind nicht so wie eure physischen Augen. Sie schauen nicht nur auf die begrenzten Dinge, die ihr ausführt, sondern darüber hinaus.

Es war einmal ein Sufi-Heiliger, Junayd. Junayd pries stets  Gott in allem. Einmal  zog er an einen bestimmten Ort, wo ein verrückter alter Mann war. Dieser alte Mann tat vom ersten Tag an alles, um Junayd das Leben schwer zu machen. Alles! In der Nacht, wenn Junayd meditierte, schrie er, er machte viel Lärm und so weiter. Er machte das Leben von Junayd ganz und gar zur Hölle. Als das vier Tage lang so weiterging, hatte Junayd die Nase voll und sagte: „Warum bin ich an diesen Ort gekommen?“ Er sagte: „Okay, ich werde zu Gott beten, diesen Mann zu töten. Also betete er und sagte: „Oh, Gott, dieser Mann ist schrecklich. Bitte, kannst du ihn töten?“

Während seines ganzen Lebens hatte Gott nie zu Junayd gesprochen. Aber an diesem Tag beschloss Gott, ihm zu antworten! So hörte Junayd eine Stimme, die Stimme Gottes, die sagte: „Junayd, du bist erst vor vier Tagen hierher gekommen und beschwerst dich jetzt schon über deinen Nachbarn. Er ist seit 60 Jahren hier, und Ich bin auch sein Nachbar. Ich bin jedermanns Nachbar, und Ich habe kein Problem mit ihm. Hast du dich gefragt, warum du ein Problem mit ihm hast, wenn Ich kein Problem mit ihm habe?“

Von diesem Tag an bat Junayd nicht mehr darum, dass sich jemand ändern möge. Er lernte, jeden so zu respektieren und zu lieben, wie er war.

Hier sehen wir, das Problem liegt sehr oft nicht bei jemand anderem. Das Problem liegt bei uns! Wenn wir ein Problem haben, machen wir unser Problem zum Problem der anderen. Wir projizieren es auf andere, weil wir es nicht akzeptieren können. In dieser Geschichte lernen wir, den Willen Gottes zu akzeptieren, so wie Junayd ihn akzeptiert hat.

Lerne, zu akzeptieren, was immer du tust. Gottes Augen und die Augen des gurus sind immer auf dich gerichtet. Schmeicheleien, „danke“ und so weiter vergiften nur, und das tut ein wahrer Meister nicht. Warum sollte er dir dieses punya nehmen? Wenn du etwas für den Meister tust, und du tust es mit solch einem Eifer, um dem Meister zu gefallen – weißt du, wie viel punya du für diesen Eifer erhältst, wie groß dein Verdienst ist? Es ist ein großer Verdienst, wenn man so dient. Aber mit einer Anerkennung oder einer Schmeichelei vom Meister wäre all dieses punya nicht mehr da; all das punya wird aufgehoben. (Sehr oft wird einem nicht erklärt, wie punya wirkt.)

Seht, das ist der Grund, dass ich zu meinen Devotees nicht „danke“ sage. Es ist nicht so, dass ich nicht dankbar bin. Ich bin sehr dankbar für alles, was sie tun. Ich sehe es, ich weiß es, ich bin mit ihnen, aber ich schmeichle ihrem Ego niemals, denn ich möchte ihnen dieses punya nicht wegnehmen. Durch dieses punya kommen sie mir näher. Durch dieses punya kommen sie näher zu Giridhari, zu Gott. Warum sollte ich das zunichte machen? Warum sollte ich das wegnehmen?

Ich bin sehr dankbar, und ich bin wirklich… ich sage euch etwas: Ich bin so dankbar für meine Devotees, und ich liebe sie. Ich brauche ihnen nicht zu sagen, wie sehr ich sie liebe. Ich denke, sie wissen es. Denn wenn ich zu ihnen sagen würde: „Ich liebe euch, ich liebe euch, ich liebe euch“, vermehrt das die Liebe? Es vermehrt die Liebe nicht. Denn ich bin sicher, dass ihr Devotees tief im Inneren wisst, wie sehr ich euch liebe. Und tief in eurem Inneren, wisst ihr, wie sehr ihr mich liebt. Worte sind begrenzt, aber unsere Beziehung ist von Herz zu Herz, es ist die Sprache des Herzens, die uns verbindet. Und das ist es, was ich möchte. Ich wünsche mir, dass ihr alle spirituell wachst, und dass diese Verbindung so stark wird, dass nichts sie bewegen kann. So, deshalb schmeichelt ein Meister dem Ego des Devotees nicht.

Jai Gurudev, Guruji, warum täuschen Menschen immer etwas vor?

Ah … Es gibt auch andere Leute, die sich nicht verstellen. Seht, vorhin habe ich gesagt, dass die Leute es mögen, gut da zu stehen. Sie mögen es, „politisch korrekt“ zu sein. Deshalb verstellen sich die Menschen. Denn das ganze Leben lang, von klein auf bis hin zu eurer Ausbildung, hat die Gesellschaft euch geformt, und sie hat von euch gefordert, etwas vorzutäuschen, was ihr nicht seid. Denn es ist sehr schwierig, Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind.

Spiritualität sagt etwas anderes: Vergiss die Gesellschaft, sei du selbst! Versteht ihr? Wenn ich sage: „Vergiss die Gesellschaft“, dann sage ich nicht, dass du sie nicht respektieren sollst, sondern dass du so sein sollst, wie du bist, ob man dich akzeptiert oder nicht. Andernfalls wirst du ein Sklave der Gesellschaft und ein Sklave dessen, was die Leute von dir wollen. Sieh dir dein Leben an – du hast stets etwas vorgetäuscht. Hast du jemals etwas getan, bei dem du dieses Selbstvertrauen empfunden hast: „Ich will es tun, egal was passiert, zur Hölle mit der Welt, zur Hölle mit allen, lasst mich so sein und mich ausdrücken, wie ich bin“? Wie viele von euch haben das getan? Nicht so viele – weil ihr euch immer darum kümmert, was die Leute zu euch sagen werden. Ihr sorgt euch immer darum, was die Leute über euch denken werden. Ihr habt nicht das Selbstvertrauen, die Welt herauszufordern. Deshalb habt ihr große Angst davor, das zu sein, was ihr seid. Ihr habt Angst davor, zu sagen, was ihr gerne sagen würdet.

Also hört auf, etwas vorzutäuschen. Seid ihr selbst. Wisst, dass Er euch so liebt, wie ihr seid. Er hat euch erschaffen! Macht Gott in Seiner Schöpfung einen Fehler? Gott macht keine Fehler in Seiner Schöpfung. Er hat euch so geschaffen, wie ihr seid – einzigartig – und Er liebt euch so, wie ihr seid. Lernt, euch zu respektieren und euch so zu lieben, wie Er euch geschaffen hat.

Jai Gurudev, alle zusammen!

Hier findest du das Video vom Satsang ?